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Interkulturelle Woche in Ilmenau: Studierende gestalten eine bessere Welt vor Ort

Herausforderungen, die Studierende in Ilmenau und Thüringen beschäftigen, angehen – unter diesem Motto fand erstmals die Interkulturelle Woche in Ilmenau statt. Von Umweltschutz bis hin zur Jobsuche nach dem Studium – zehn Tage lang tauschten sich die Teilnehmenden über Themen aus, die sie bewegen.

Gruppenbild_zur_Intercultural_Week_Ilmenau Pavel Chatterjee
Das Orga-Team der Interkulturellen Woche in Ilmenau

"Der Erhalt unserer Umwelt ist mir wichtig" sagt Student Sajid Chitrali. In seiner Heimat Pakistan pflanzt er sein eigenes Obst und Gemüse an, und auch den Campus der TU Ilmenau grüner zu gestalten ist ihm ein Anliege. In einer Arbeitsgruppe „Sustainability“ im Rahmen der Interkulturellen Woche in Ilmenau (ICW) traf der Student der Medieningenieurwissenschaften auf gleichgesinnte Kommiliton*innen, die sich für den Erhalt unserer Umwelt einsetzen. In der Projektwoche diskutierten sie Umweltprobleme und suchten gemeinsam nach Lösungsansätzen.

Ob Klimawandel, ein Auslandssemester oder die Arztsuche in Ilmenau − während der ICW setzten sich Studierende aus Ilmenau und Thüringen mit Themen auseinander, die sie vor Ort beschäftigen. Die Konferenz wurde dieses Jahr erstmals vom studentischen Verein „Initiative Solidarische Welt Ilmenau“ veranstaltet und basiert auf der Idee der „Internationalen Studierendenwoche in Ilmenau“ (ISWI), der größten Studierendenkonferenz ihrer Art in Deutschland. Im Gegensatz zur ISWI legt die ICW einen stärkeren Fokus auf lokale Themen sowie Probleme der Studierenden und der lokalen Bevölkerung in Ilmenau und Umgebung. In Kleingruppenarbeiten, Diskussionen, Vorträgen und Debatten wurden diese aufgearbeitet.

Internationale Studierende gezielt dabei zu unterstützen, leichter einen Job nach ihrem Studium zu finden, war einer der Schwerpunkte der diesjährigen ICW. Shaoni Mitra, Studentin des Masters Research in Computer & Systems Engineering, leitete die Arbeitsgruppe „Job Opportunities“. Gemeinsam mit den Gruppenmitgliedern bereitete sie unter anderem Fragen für eine Diskussionsrunde im Rahmen einer Karrieremesse während der ICW vor, die Talente der TU Ilmenau mit Unternehmen der Region zusammenbrachte. Die Studentin aus Indien möchte ihre Kommiliton*innen für den Stellenmarkt in Deutschland fit machen:

Gerade die Sprachbarriere stellt häufig eine Hürde für internationale Studierende dar, wenn sie sich auf eine Stelle bewerben. Mit unserer Arbeitsgruppe wollen wir den Jobeinstieg für sie erleichtern. Wir gaben konkrete Hinweise zur Gestaltung des Lebenslaufs, aber auch welche Soft Skills in bestimmten Jobs besonders gefragt sind.

Niklas Loos, Vorstandsmitglied beim Verein Initiative Solidarische Welt Ilmenau, möchte Studierenden mit der ICW eine Plattform bieten, um einander kennenzulernen, ihre Meinungen auszutauschen und an möglichen Lösungen zu arbeiten:

Unabhängig von ihrem persönlichen, sozialen oder kulturellen Hintergrund – bei der ICW bringen wir Studierende aus Ilmenau und Thüringen zusammen. Während der Woche hatten sie die Chance, sich strukturiert mit den Themen zu befassen, die ihnen wichtig sind und auf Mitstreiter*innen zu treffen, mit denen sie den Wunsch teilen, etwas zum Positiven zu bewegen.

Studierende dazu zu motivieren, aktiv zu werden und vor Ort eine bessere Welt zu gestalten – das möchte auch Prof. Jens Wolling, Leiter des Fachgebiets Empirische Medienforschung und Politische Kommunikation an der TU Ilmenau. Der engagierte Umweltschützer nutzte die ICW, um mit den Studierenden über die Folgen der Regenwaldabholzung zu sprechen, sie aber auch auf lokale Umweltprobleme wie die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Ausbreitung des Borkenkäfers und die damit einhergehenden Konsequenzen für die Thüringer Wälder aufmerksam machen. Er möchte Studierende dazu ermutigen, für ihre Ideen einzustehen:

Nach dem Motto – global denken und lokal handeln – möchten wir die Studierenden ermutigen, sich kritisch mit den Ursachen der globalen Probleme und deren Folgen auseinanderzusetzen. Wir wollen aber nicht bei der Analyse stehenbleiben, sondern konkrete Veränderungen vor Ort anzustoßen. Gerade in der AG Nachhaltigkeit an der TU Ilmenau, die sich aus Studierenden zusammensetzt, erlebe ich, wie motivierte junge Menschen unseren Campus und die Stadt nachhaltiger gestalten und positive Veränderungen anstoßen. Wenn sich aus der ICW weitere Initiativen dieser Art bilden, wäre das ein tolles Ergebnis.

Sajid ist nach dem Austausch in seiner Arbeitsgruppe motivierter denn je, sich für den Erhalt unserer Natur einzusetzen und das Gelernte aus der ICW nicht nur in Ilmenau, sondern auch in seinem Heimatland anzuwenden:

Ich möchte meine Community sensibilisieren, unsere Umwelt zu schützen. Diesen Vorsatz nehme ich mit, wenn ich nach meinem Studium zurückkehre.

 

Impressionen der Interkulturellen Woche