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Studieren und Arbeiten mit Kind: Neues Still- und Familienzimmer eingerichtet

Vereinbarkeit von Familie und Beruf braucht gute Rahmenbedingungen. Ein neues Still- und Familienzimmer an der TU Ilmenau bietet daher Studierenden und Mitarbeitenden mit Kind ab sofort einen Rückzugsort zum Stillen, Wickeln oder Füttern ihres Babys. Auch ein Schreibtisch für mobiles Arbeiten mit Kind und eine „Kidsbox“ stehen im Erdgeschoss des Kirchhoffbaus zur Verfügung. Damit geht die Universität gemeinsam mit der ehrenamtlichen Initiative „Stillfreundliche Stadt Ilmenau“ einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer stillfreundlichen Kommune.

Mehrere Personen in einem Zimmer TU Ilmenau/Barbara Aichroth
Über das neue Still- und Familienzimmer an der TU Ilmenau freuen sich (von links nach rechts) Christina Beer von der Hebammensprechstunde im Campus-Familien-Büro, Romy Titz, stellvertretende Leiterin der Kita Studentenflöhe, Gleichstellungsbeauftragte Dr. Katja Tonisch, Referentin der Beauftragten Nadine Heuchling, Diversitätsbeauftragte Andrea Krieg, Tanja Schmidt von der ehrenamtlichen Initiative „Stillfreundliche Stadt Ilmenau“ und Katrin Reif, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ilmenau.

Familien- und Sorgearbeit mit Beruf und Studium zu vereinbaren stellt eine besondere Herausforderung für Studierende und Mitarbeitende der TU Ilmenau dar, weiß Andrea Krieg. Daher setzt sich die Leiterin des Referats für Gleichstellung, Diversität und Gesundheit gemeinsam mit ihren Kolleginnen für familienfreundliche und chancengleiche Studien- und Arbeitsbedingungen an der Universität ein:

Mit der Kindertagesstätte Studentenflöhe direkt auf dem Campus, flexiblen Arbeitszeiten und einer guten Infrastruktur für Heimarbeit und mobiles Arbeiten haben jungen Familien oder Mitarbeitende mit Pflegeaufgaben an der Uni schon gute Voraussetzungen, um Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen.

Dennoch hat es sich das Referat zur Aufgabe gemacht, diese bereits bestehenden familienfreundlichen Strukturen und etablierten Betreuungsmöglichkeiten noch weiter auszubauen.

Gerade das Hin- und Her zwischen Kinderbetreuungseinrichtung, Büro, Hörsaal und Wickeltisch ist sehr herausfordernd für junge Familien und bringt oft viel Stress und Zeitdruck mit sich. Wer während der Studienzeit Eltern wird, muss sich komplett umorganisieren.

weiß auch Gleichstellungsbeauftragte Katja Tonisch. Um insbesondere Studierende und Mitarbeitende mit Babys und kleinen Kindern noch weiter zu entlasten, hat die TU Ilmenau auf dem Campus jetzt ein Still- und Familienzimmer eingerichtet, das Eltern mehr Flexibilität und Freiraum beim Arbeiten und Studieren geben möchte.

Wer keine anderweitige Betreuungsmöglichkeit hat, soll so künftig auch zwischen Vorlesungen oder Besprechungen komfortabel und in geschütztem Rahmen stillen, wickeln oder Beikost füttern können. Dafür stehen unter anderem ein Stillsofa mit Stillkissen, ein Wasserkocher, ein Flaschenwärmer und ein Wickeltisch zur Verfügung.

Natürlich können zum Beispiel auch betreuende Partner von Mitarbeitenden und Studierenden oder Großeltern den Raum nutzen

so Andrea Krieg. Wer mangels anderweitiger Betreuung kurzzeitig einen Platz zum Arbeiten mit Kind benötigt, kann den Raum ebenfalls nutzen und findet dafür die passende Einrichtung vor: Außer einem Schreibtisch und einem mobilen Kindersitz gibt es in unserem neuen Still- und Familienzimmer auch eine Kidsbox. Die Spielsachen in der Box sind für Kinder bis zum Grundschulalter geeignet und reichen von Legosteinen bis zum Buch für Erstlesende. Ein Reisebett und eine Klappmatratze bieten Eltern zudem auch Schlafmöglichkeiten für ihr Kind. Eine weitere Kidsbox befindet sich im Gruppenarbeitsraum 5 im Zwischengeschoss der Universitätsbibliothek, der so bei Bedarf ebenfalls zu einem Eltern-Kind-Arbeitsraum umfunktioniert werden kann. Das Angebot wird durch die schon länger existierende Spielecke mit Mikrowelle zur Erwärmung von Flaschen und Speisen in der Mensa komplettiert.

Das ist definitiv ein Zugewinn an Lebensqualität für Mütter, Kinder und die ganze Familie

findet Sozialarbeiterin Tanja Schmidt von der ehrenamtlichen Initiative „Stillfreundliche Stadt Ilmenau“. Sie setzt sich schon seit 2022 gemeinsam mit weiteren Ilmenauer Bürgerinnen und der TU Ilmenau für eine stillfreundliche Kommune ein. Mit Unterstützung der Ilmenauer Künstlerin Katharina May und Spendengeldern der Aktion „Miteinander stärken“ hat die Initiative unter anderem die Piktogramme entwickelt, die auf still- und wickelfreundliche Ort in Ilmenau und neuerdings auch auf das Familienzimmer der TU Ilmenau in Raum 1099 des Kirchhoffbaus hinweisen. Weitere still- und wickelfreundliche Orte in Ilmenau sind beispielsweise der Ilmenauer Unverpacktladen „Lose & Lecker“ oder der Drogeriemarkt dm. Geplant ist außerdem eine „digitale Broschüre“, die eine Übersicht aller still- und wickelfreundlichen Orte in Ilmenau enthält und zeitglich mit dem Willkommensgeschenk der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt ausgehändigt werden soll.

 

Informationen zur Nutzung des Still- und Familienzimmers

Das neue Still- und Familienzimmer befindet sich in Raum 1099 im Kirchhoffbau auf dem Campus Oberer Ehrenberg der TU Ilmenau. Als niederschwelliges Angebot für Studierende und Mitarbeitende der Universität kann es ohne vorherige Buchung auch kurzfristig genutzt werden. Der Schlüssel wird auf Anfrage beim Wachdienst der Universität im Grace Hopper Bau (Universitätsrechenzentrum) ausgegeben.

 

Familie in der Hochschule

Die TU Ilmenau ist Mitglied im Verein "Familie in der Hochschule". Die Mitglieder verstehen sich als Vorreiterinnen bei der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu mehr Familienorientierung und Wertschätzung von Vielfalt. Als Mitgliedshochschule hat die TU Ilmenau außerdem die Charta „Familie in der Hochschule“ unterzeichnet. Damit geht die Universität eine Selbstverpflichtung  ein, die Vereinbarkeit von Familienaufgaben mit Studium, Lehre, Forschung und wissenschaftsunterstützenden Tätigkeiten zu fördern und ihre Strategien der Organisations- und Personalentwicklung darauf auszurichten.

Kontakt

Andrea Krieg

Leiterin Referat Gleichstellung, Diversität und Gesundheit | Diversitätsbeauftragte