Forschung

Kolloquium zu Ehren von MP3-Miterfinder Karlheinz Brandenburg

Ehre, wem Ehre gebürt! Am 20. Juni 2024 wurde der Wissenschaftler, Unternehmer, Seniorprofessor sowie ehemalige Leiter des Fachgebiets Elektronische Medientechnik und des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT, Karlheinz Brandenburg, 70 Jahre alt. Zahlreiche Wegbegleiter und Gäste wie der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee honorierten bei einer Festveranstaltung am 25. Juni in Ilmenau sein Lebenswerk und blickten gleichzeitig in Richtung Zukunft. Denn gefeiert wurde auch das fünfjährige Bestehen der Brandenburg LABS GmbH und die erfolgreiche Entwicklung der Deep Dive Audio Kopfhörer-Technologie, mit der Brandenburg die Art, wie wir hören, revolutionieren will.

Mann hält Rede an Pult Dominique Wollniok for TU Ilmenau/Brandenburg Labs
Das Ehrenkolloquium in der Ilmenauer Festhalle war auch feierlicher Rahmen für den Ausstand von Prof. Karlheinz Brandenburg als Institutsleiter des Fraunhofer IDMT und seinen Übergang zum Seniorprofessor an der Technischen Universität Ilmenau.

Mit rund 200 Gästen aus Wissenschaft, Industrie und Politik spannte das Ehrenkolloquium in acht Fachvorträgen einen thematischen Bogen über verschiedene Bereiche der Medientechnologie – von der wissenschaftlichen Forschung bis hin zur praktischen Anwendung. Karlheinz Brandenburg: „Es war ein tolles Treffen von alten Bekannten, Größen der Audiotechnologie in Deutschland aber auch weit darüber hinaus sowie alten und neuen MitarbeiterInnen. Ob Erlangen, Kalifornien oder Ilmenau, es war ein großartiges Zusammentreffen vieler wichtiger Leute aus dem Bereich aktueller Audiotechnologien“.

Eröffnet wurde das Programm von Universitätspräsident Professor Kai-Uwe Sattler, der auf Brandenburgs Werdegang an der Universität zurückblickte und dessen wichtige Rolle bei der Mitgestaltung und Etablierung des 1996 neu eingeführten Studiengangs Medientechnologie (heute Medieningenieurwissenschaften) betonte: "Karlheinz Brandenburg hat nicht nur den Ruhm des MP3-Erfinders mit nach Ilmenau gebracht. Als Professor der TU Ilmenau war er maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Medienstudiengänge als attraktiver Bestandteil des Studienangebots der Universität etabliert haben und die Universität als Forschungsstandort auch im Bereich der Medientechnologie bekannt wurde.“

Auch Prof. Alexander Raake, Direktor des Ilmenau Interactive Immersive Technologies Center (I3TC) sowie Leiter des Instituts für Medientechnik und des Fachgebiets Audiovisuelle Technik an der TU Ilmenau, hob die Bedeutung Karlheinz Brandenburgs für die Forschung und Entwicklung innovativer Medientechnologien hervor: „Wir arbeiten seit fast neun Jahren in unterschiedlichen Projekten eng zusammen, und viele vor mir haben es bereits gesagt: Karlheinz Brandenburg ist ganz sicher einer der relevantesten, bekanntesten und honoriertesten Experten auf dem Gebiet der Medientechnologie und wahrscheinlich weit darüber hinaus.“ Für seine Arbeit auf dem Gebiet der digitalen Audiocodierung, der Perceptual Measurement Techniques, der Wellenfeldsynthese, der Psychoakustik und der Analyse von Audio- und Videosignalen erhielt Brandenburg zahlreiche Auszeichnungen. Dazu gehören der IEEE Masaru Ibuka Consumer Electronics Award, der Deutsche Zukunftspreis (gemeinsam mit seinen Kollegen) und die Audio Engineering Society Silver Medal. Außerdem ist er Mitglied in der Hall of Fame der Internet Society und wurde von der Society of Motion Pictures and Television Engineers in Hollywood mit der Digital Processing Medal ausgezeichnet.

Ministerpräsident Bodo Ramelow würdigte in seiner Rede insbesondere Brandenburgs unermüdlichen Einsatz für den Forschungsstandort Thüringen: „Karlheinz Brandenburgs innovativer Geist und seine wegweisende Pionierarbeit haben beeindruckende Spuren hinterlassen. In Thüringen und darüber hinaus. Nicht nur die Innovation des MP3-Formats, sondern auch seine Arbeit für das Fraunhofer IDMT zeigen: Zukunftsorientierte Forschung ist seine Leidenschaft und Spezialität. Thüringen ist auch dank der engen Kooperation des Fraunhofer IDMTs mit unseren Universitäten ebenso wie mit unseren Industriepartnern und durch das Engagement in Netzwerken, Kompetenzclustern und im Bereich der Nachwuchsförderung, ein starker Player in Deutschland und der Welt.“

Siehe auch TU-Ausgründungen: Brandenburg Labs – von Ilmenau zur Weltmarke mit „Wow-Effekt“

 

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