Forschung

KI-basierte Robotik: Start des Robotics Institute Germany (RIG)

Ein neues bundesweites Netzwerk aus starken universitären Partnern und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zur Entwicklung intelligenter Robotiklösungen ist am 1. Juli 2024 an den Start gegangen. Ziel des Robotics Institute Germany (RIG) ist es, Spitzenforschung und Talente in der KI-basierten Robotik zu fördern und Deutschland zu einem Vorreiter in der verkörperten KI zu machen. Mit dabei ist auch die Technische Universität Ilmenau. Als assoziierter Partner wird die Universität ihre langjährige Expertise in der Kognitiven Robotik und Neuroinformatik in den neuen Verbund von Standorten der Spitzenforschung einbringen.

Annika Mehlis
Damit mobile Assistenzroboter wie hier bei einem Test an der TU Ilmenau autonom auch Fahrstuhl fahren oder Türen öffnen können und damit in Pflegeeinrichtungen, Kliniken oder Bürogebäuden einsetzbar sind, müssen sie über zahlreiche KI-basierte robotische Grundfertigkeiten wie eine robuste Wahltastenerkennung und -bedienung und die Fähigkeit zur personensicheren Navigation auf engstem Raum oder die Erkennung von Türen und Türklinken sowie deren Bedienung verfügen.

Intelligente Robotiklösungen werden nicht nur die Wirtschaft transformieren, sondern auch unser Leben nachhaltig verändern. Schon jetzt gehören Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland mit ihrer Expertise zur internationalen Spitze derjenigen, die weltweit die Forschung, Bildung und den Transfer der KI-basierten Robotik in die Gesellschaft mitgestalten.

Um diese Expertise künftig auch strategisch zu bündeln und noch stärker auf die Bedürfnisse in Deutschland auszurichten, bauen die Spitzenstandorte der Robotik in Deutschland unter Leitung der Technischen Universität München (TUM) in den kommenden vier Jahren das Robotics Institute Germany (RIG) auf. Neben zehn Universitäten, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, drei Fraunhofer-Instituten (IPA, IOSB und IML) und dem Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) ist die TU Ilmenau eine von 15 assoziierten Universitäten, die ihre Expertise in den Verbund einbringen.

Als zentrale Anlaufstelle für Robotik in Deutschland soll das neue Robotik-Institut nicht nur die weltweite Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands weiter stärken, sondern auch dazu beitragen, im Sinne der Nachhaltigkeit Infrastruktur und Ressourcen gemeinsam zu nutzen, den Transfer von Forschungsergebnissen für die Industrie zu vereinfachen und Talente schon in der Schule und über neue universitäre Robotik-Curricula, Master- und Doktorandenprogramme zu fördern. Darüber hinaus sollen mit dem Institut auch neue Maßstäbe für die Bewertung von Robotersystemen in Bereichen wie persönliche Assistenz, flexible Produktion oder Logistik gesetzt werden – Robotikbereiche, in denen die TU Ilmenau über eine mehr als 20-jährige Erfahrung verfügt. Prof. Horst-Michael Groß, Leiter des Fachgebiets Kognitive Robotik und Neuroinformatik und des Thüringer Zentrums für Lernende Systeme und Robotik (TZLR) an der TU Ilmenau:

Wir freuen uns darauf, unsere Kompetenzen in der KI-basierten Robotik in das neue Institut einbringen zu können. Derartige KI-Verfahren haben wir schon für den weltweit ersten alltagstauglichen mobilen Shoppingassistenzroboters TOOMAS entwickelt, insbesondere für die personenzentrierte autonome Roboternavigation und die multimodale Mensch-Roboter-Interaktion, was dann zu spannenden weiteren Forschungsthemen in der sozialen Assistenz- und Rehabilitationsrobotik sowie der Produktionsassistenz geführt hat.

Die TU Ilmenau wird sich im RIG neben der Vernetzung mit den anderen Partnern vor allem am Talenteprogramm, am Praxiseinsatz und Benchmarking von Robotiksystemen sowie am Transfer in Robotikunternehmen beteiligen.

Prof. Horst-Michael Groß

Leiter Fachgebiet Neuroinformatik und Kognitive Robotik