Completed Bachelor's Theses

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Created on: Sun, 30 Jun 2024 21:09:25 +0200 in 0.0739 sec


Gemeinsames Tanzen in der Virtuellen Realität: soziale Interaktionen und Gemeinschaftsbildung in VRChat. - Ilmenau. - 163 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2024

Einleitung: Diese Bachelorarbeit untersucht das Phänomen des gemeinsamen Tanzens in der virtuellen Realität (VR) anhand von VRChat. Forschungsziele: Das Forschungsziel besteht darin, die verschiedenen Aspekte des gemeinsamen Tanzens in VRChat zu untersuchen. Hierzu werden drei Hauptfragen formuliert: F1: Wie und wo wird in VRChat gemeinsam getanzt? F2: Wie wird der gemeinsame Tanz in VRChat auf technischer Ebene erlebt und wie beeinflussen Lags, unvollständiges Body-Tracking sowie technische Einschränkungen das Tanz-Erlebnis? F3: Wie wird der gemeinsame Tanz in VRChat auf psychosozialer Ebene erlebt? F3.1: Inwiefern macht es Spaß und führt zum Erleben sozialer Nähe und Gemeinschaft? F3.2: Inwiefern gibt es auch negative Erfahrungen? Methoden: Im Zeitraum 2023/24 wurden qualitative Interviews mit einem Teilstrukturierten Interviewleitfaden durchgeführt, wobei N=11 Teilnehmer beteiligt waren. Die Transkripte wurden mithilfe von MAXQDA in 39 Kategorien codiert und ausgewertet. Zusätzlich wurden Screenshots von Tanzveranstaltungen zur Beantwortung von F1 qualitativ ausgewertet. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass das gemeinsame Tanzen in VRChat an verschiedenen Orten stattfindet und sowohl positive als auch negative Erfahrungen für die Nutzer mit sich bringt. Auf technischer Ebene sind Lags, unvollständiges Body-Tracking und technische Einschränkungen herausfordernd, beeinträchtigen jedoch unterschiedlich stark das Tanz-Erlebnis. Auf psychosozialer Ebene führt das gemeinsame Tanzen sowohl zu positiven Erfahrungen wie Spaß und sozialer Nähe als auch zu negativen Erfahrungen wie Störungen durch unerwünschte Nutzer oder Mobbing. Schlussfolgerung: Das Tanzen in VRChat hat das Potenzial, traditionelles Tanzen zu ergänzen oder sogar zu ersetzen, indem es eine neue Dimension von Immersion und Interaktion bietet, die über das normale Tanzerlebnis hinausgeht.



Weyrich, Markus;
Online-Hassrede auf Instagram: eine quantitative Inhaltsanalyse von Reel-Kommentaren. - Ilmenau. - 62 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2024

Einleitung – Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen Online-Hassrede in Reel-Kommentaren auf der Social Media-Plattform Instagram. Forschungsziele – Basierend auf dem Modell gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wurde untersucht, inwiefern die Hautfarbe (FF1) und das Geschlecht (FF2) Einfluss auf die Anzahl der Hasskommentare zu Reels haben, ob dunkelhäutige Instagrammer*innen mehr rassistische Kommentare erhalten als hellhäutige (H1) und ob weibliche Instagrammerinnen mehr sexistische und sexuell aggressive Kommentare erhalten als männliche (H2). Zudem wurde gemessen, welche der in dieser Arbeit untersuchten Elemente gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit am häufigsten vertreten sind (FF3). Methoden – Für die Durchführung der quantitativen Medieninhaltsanalyse wurde im Januar 2024 eine Gelegenheitsstichprobe von N = 1600 Kommentaren aus insgesamt 16 Reels gezogen. Das deduktiv entstandene Kodebuch wurde nach der ersten Probekodierung noch einmal angepasst, sodass es final sechs formale und 21 inhaltliche Kategorien umfasst und sich in den Probekodierungen als reliabel erwiesen hat (Gwets AC1-Werte > .83). Die deskriptiv- und inferenzstatistische Datenanalyse (Prozentwerte, Chi-Quadrat-Tests) erfolgte mit der Statistiksoftware R. Ergebnisse – Insgesamt erhielten hellhäutige Instagrammer*innen signifikant mehr Hasskommentare (99) als dunkelhäutige (28). Es konnte kein signifikanter Unterschied in der Anzahl rassistischer Kommentare zwischen den beiden Gruppen gemessen werden. Weibliche Instagrammerinnen erhielten insgesamt signifikant mehr Hasskommentare (93 vs. 34) und signifikant mehr sexistische und sexuell aggressive Hasskommentare (66 vs. 3) als männliche. Sexistische, sexuell aggressive, queerfeindliche und antisemitische Kommentare unterscheiden sich signifikant in ihrer Häufigkeit von den anderen Hassrede-Kategorien dieser Arbeit. Schlussfolgerung – Auch auf Instagram sind Hasskommentare vertreten und das wahrgenommene Geschlecht der Instagrammer*innen spielt nach dieser Arbeit eine Rolle. Aufgrund von Phänomenen wie z.B. der Moderation der Instagram-Kommentare besteht allerdings weiterhin Forschungsbedarf in diesem Themenbereich, auch bezüglich weiterer Dimensionen neben der Hautfarbe und dem Geschlecht. Schlüsselwörter: Online-Hassrede, Instagram, Instagram-Reels, quantitative Inhaltsanalyse



Denzin, Luca;
Behaviour Change Techniques in mobilen Apps: eine Evaluation von Fitness-Apps im deutschsprachigen Google Play Store. - Ilmenau. - 48 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2024

Einleitung – Mangelnde körperliche Aktivität ist eines der großen Gesundheitsprobleme der letzten Jahrzehnte, doch mobile Fitness-Apps erfreuten sich infolge der Digitalisierung und besonders durch die Corona-Pandemie immer mehr Beliebtheit. Die tatsächliche Effektivität dieser Apps ist aber nach wie vor unklar und wenig erforscht. Forschungsziel – Frühere Studien untersuchten die theoretische Effektivität von mobilen Fitness-Apps anhand des Auftretens sogenannter Behaviour change techniques (BCT), also verhaltensverändernder Techniken. Das Ziel dieser Replikationsstudie war es nun herauszufinden, inwiefern Fitness-Apps im Google Play Store solche BCT aufweisen (FF1) und welche davon am häufigsten auftreten (FF1.1). Zudem werden die Resultate mit denen der Originalstudie verglichen (FF2). Methoden – Die Studie ist kommunikationswissenschaftlich dem Feld der Evaluations- sowie Medieninhaltsforschung zuzuordnen und nutzt Methoden der quantitativen Inhaltsanalyse für die Beantwortung der Forschungsfragen. Untersucht wurden N = 50 Fitness-Apps aus dem deutschsprachigen Google Play Store. Als Codebuch wurde die 40 BCT / Kategorien umfassende CALO-RE taxonomy verwendet, welche sich im Pretest als reliabel (Cohen’s κ > .82, Gwet’s AC1 > .86) erwies. Die inferenzstatistische Datenanalyse (t-Test) erfolgte mit dem Programmpaket R. Resultate – Durchschnittlich konnten nur wenige BCT identifiziert werden (M = 5.78) und insgesamt waren nur 23 von 40 überhaupt präsent (FF1). Die am häufigsten vorgefundenen BCT waren: Demonstrate behaviour (100%), Instruction on how to perform the behavior (86%) und Self-monitoring of behaviour (68%) (FF1.1). Im Vergleich zur Originalstudie (M = 6.6) fiel die durchschnittliche Anzahl an BCT etwas geringer aus (FF2). Schlussfolgerung – Auch zehn Jahre später scheinen Fitness-Apps nach wie vor Schwächen hinsichtlich verhaltensverändernder Maßnahmen aufzuweisen. Jedoch ist anzumerken, dass die Anzahl an BCT kein Indikator für Qualität und die aktuelle Klassifikation der BCT nicht speziell auf Apps ausgerichtet ist. So dürften zukünftige Untersuchungen mit angepassten Instrumenten aussagekräftigere Ergebnisse erzielen. Trotz allem könnten diese Resultate Anregung geben, erhöhten Fokus auf verhaltenspsychologische Aspekte bei der Entwicklung von Fitness-Apps zu legen. Schlagwörter: behaviour change techniques, fitness, mobile Apps



Frischmann, Lena Helga;
Die Darstellung von Homosexualität auf TikTok - eine quantitative Medieninhaltsanalyse. - Ilmenau. - 126 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2024

Einleitung: Die vorliegende Studie untersucht die Darstellung von Homosexualität im Vergleich zwischen schwulen und lesbischen Videos auf der Plattform TikTok. Forschungsziele: Abgeleitet aus der Forschung zu Homophobie wurde geprüft, inwieweit es Unterschiede zwischen schwulen und lesbischen TikTok-Videos hinsichtlich Medikalisierung, Unterdrückung sowie Informationen über Homophobie (Forschungsfrage 1) bestehen. Aus der Forschung zur Selbstoffenbarung im Internet abgeleitet wurde der Grad der Selbstoffenbarung in schwulen und lesbischen TikTok-Videos untersucht (Forschungsfrage 2). Das Konstrukt des Framings wurde für die Überprüfung des bewerteten Rahmens (Forschungsfrage 3) sowie Sub-Frames (Forschungsfrage 4) in Videos auf der Plattform TikTok verwendet. Methoden: Im Januar 2024 wurde eine Gelegenheitsstichprobe von N = 330 englischsprachigen Videos (50% mit dem Hashtag gay, 50% mit dem Hashtag lesbian) auf der Plattform TikTok mittels einer manuellen, quantitativen Medieninhaltsanalyse analysiert. Die Sicherstellung der Reliabilität des deduktiv entwickelten und induktiv ergänzten Kategoriensystems wurde mittels zweier Pretests gewährleistet. Die gewonnenen Daten wurden deskriptiv- und inferenzstatistisch durch Prozentwerte und Chi-Quadrat-Tests R-basiert untersucht und ausgewertet. Ergebnisse: Die Arbeit weist nach, dass es signifikante Unterschiede zwischen englischsprachigen TikTok-Videos unter dem Hashtag gay und lesbian hinsichtlich der Offenlegung allgemeiner Überzeugungen und Meinungen, dem bewertenden Framing von Homosexualität sowie den positiven Sub-Frames Emotion Spaß/Humor und Emotion Überraschung gibt. Bei den restlichen untersuchten Kategorien traten keine signifikanten Unterschiede zwischen schwulen und lesbischen TikTok-Videos auf. Schlussfolgerung: Es stellt sich heraus, dass TikTok-Videos zum Thema Homosexualität differenziert betrachtet werden müssen, da es in gewissen Bereichen Unterschiede in der Darstellung von schwulen und lesbischen Inhalten gibt. Für die langfristige Bekämpfung von Diskriminierung, die aus problematischen Inhalten resultiert, ist es notwendig, die Art der Darstellung auch in Zukunft vor allem in sozialen Medien detailliert und ständig zu analysieren. Schlüsselwörter: Homosexualität, TikTok, Videos, Inhaltsanalyse, Homophobie, Selbstoffenbarung, Framing



Rembeck, Jonathan;
Framing von Inceltum auf incels.is: eine Replikationsstudie. - Ilmenau. - 54 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2024

Dies ist eine Replikationsstudie einer Medieninhaltsanalyse auf einem Incel Forum aus dem Jahr 2022. Diese Studie untersucht die subjektiven Ursachen, die subjektiv wahrgenommenen emotionalen Folgen des Inceltums und das Verhalten von Mitgliedern auf incels.is. Basierend auf der Framing Theorie wurden die am häufigsten auftretenden subjektiven Ursachen (FF1), die subjektiven Folgen (FFR2) der Zugehörigkeit zum Inceltum und die Incel-Verhaltensweisen, auf incels.is (FF3) versucht zu identifizieren. Methoden: Eine Stichprobe von N = 600 Thread-Posts in incels.is wurde einer quantitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Das verwendete Codebuch wurde von Grau Chopite 2022 aus mehreren bestehenden Arbeiten über Incels zusammengestellt. Grundlage für das Codebuch ist das Hybrid Masculinites Modell. Alle Inhaltskategorien des Codebuchs wurden als zuverlässig befunden (Gwet's AC1 >.80). Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden deskriptive (Häufigkeiten, Proportionen) und inferentielle Statistiken (Einweg-Chi-Quadrat-Tests) angewandt. Ergebnisse: Rasse/Ethnizität war die am häufigsten angesprochene subjektive Ursache (FF1), Suizidalität war die am häufigsten angesprochene subjektive emotionale Folge (FF2) und geschlechtsspezifische Hassrede gegen Frauen war das häufigste Incel-Verhalten (FF3. Schlussfolgerung: Threads auf incels.is adressieren häufig Rasse/Ethnizität und Suizidalität. Muster im Verhalten der Incels waren deutlich zu erkennen. Für künftige Forschung sollte ein erweitertes Codebuch und eine größere Stichprobe in Betracht gezogen werden. Schlagworte: Incel, Inceldom, incels.is, Geschlechtsspezifische Hassrede, Inhaltsanalyse



Neu, Marie ;
Sexistische Online-Hassrede in Inhalten und Kommentaren in Incel-Unterbereichen auf Reddit und 9GAG : eine quantitative Medieninhaltsanalyse. - Ilmenau. - 76 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2024

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der sexistischen Online-Hassrede in Incel-Unterbereichen auf den Internetplattformen Reddit und 9GAG. Um die Thematik der sexistischen Online-Hassrede wissenschaftlich veranschaulichen zu können, wurde die Theorie der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit herangezogen. Es wurde untersucht, inwiefern Frauen in Incel-Unterbereichen Opfer von sexistischer Online-Hassrede in Inhalten von Memes, Beiträgen und Kommentaren werden. Untersuchungsgegenstand waren N = 120 Memes, N = 96 Beiträge und N = 1.080 Nutzerkommentare. Ergebnis der Untersuchung war: Auf Reddit wurde in einem Incel-Subreddit generell häufiger geschlechtsspezifische feindselige Hassrede und hostiler Sexismus in dessen Inhalten thematisiert als auf 9GAG. Zudem konnte festgestellt werden, dass innerhalb von Beiträgen häufiger geschlechtsbezogene aggressive Hassrede behandelt wird als in Memes. Im Kommentarbereich auf Reddit konnten durchschnittlich mehr aggressive und sexistische Hasskommentare gefunden werden. 9GAG beinhaltete mehr sexuell-aggressive feindselige Kommentare. Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass mehr feindselige Hasskommentare unter Beiträgen und mehr sexistische feindselige Hasskommentare unter Memes von den Nutzer*innen verfasst werden. Schlagwörter: Online-Hassrede, Reddit, 9GAG, quantitativ, Inhaltsanalyse, Sexismus, Frauenfeindlichkeit, Incels



Kolywanow, Magdalena;
Darstellung von Paaren auf Stockfotos: eine quantitative Inhaltsanalyse von Getty Images und Adobe Stock. - Ilmenau. - 50 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Einleitung: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Paaren in Stockfotos. Forschungsziel: Auf Grundlage der Framing-Theorie nach Entman (1993) wurden Stockfotos von Getty Images und Adobe Stock miteinander verglichen. Im Einzelnen wurde analysiert, wie stark schwul und lesbisch gelesene Paare beim Thema Hochzeit vertreten sind (F1) und wie diese sich hinsichtlich Alter, Hautfarbe und geschlechtskonformer Kleidung unterscheiden (F2). Weiterhin wurde untersucht, wie stark schwul und lesbisch gelesene Paare beim Thema Familie vertreten sind (F3) und wie diese sich hinsichtlich deren Alter, Hautfarbe und der Anzahl, des Alters, der Hautfarbe und des gelesenen Geschlechts der Kinder unterscheiden (F4 & F5). Hierbei wurden einerseits Getty Images und Adobe Stock miteinander verglichen und andererseits gegen- und gleichgeschlechtlich gelesene Paare. Methoden: Für die Durchführung der quantitativen Medieninhaltsanalyse wurde eine Stichprobe von N = 2.300 Bilder gezogen. Das Codebuch besteht aus 20 Kategorien, wovon 4 formal sind. Das Untersuchungsinstrument wurde einem Pretest unterzogen, durch welchen es sich als reliabel erwies. Die statistische Auswertung (χ2 – Unabhängigkeitstest und exakter Fisher-Test) erfolgten mit Hilfe von R-Studio. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass gleichgeschlechtliche Paare beim Thema Familie deutlich weniger abgebildet sind als beim Thema Hochzeit. Bei Adobe Stock sind sie in beiden Themengebieten im Vergleich zu Getty Images deutlich unterrepräsentiert. Ein signifikanter Unterschied zwischen gegen- und gleichgeschlechtlichen Paaren wurden beim Thema Hochzeit bei der Kleidung festgestellt. Beim Thema Familie wurden signifikante Unterschiede in Bezug auf das Alter, die Hautfarbe, die Anzahl und das Alter der Kinder ersichtlich. Schlussfolgerung: Gleichgeschlechtliche Paare werden in Stockfotos wenig repräsentiert. Außerdem werden sie in bestimmten Merkmalen unterschiedlich dargestellt. In Zukunft kann man an diese Ergebnisse anknüpfen, die Studie replizieren oder sie auf andere Datenbanken und/oder andere in der Gesellschaft unterrepräsentierte Interessengruppen übertragen. Schlüsselwörter: Stockfotos, Hochzeit, Familie, Paare, LGBTQ+ Getty Images, Adobe Stock, quantitative Medieninhaltsanalyse, Framing



Tuong, Thuy An;
Wie Streamer:innen Online-Hassrede auf Twitch erleben : eine qualitative Interviewstudie. - Ilmenau. - 75 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Digitale Spiele und die Live-Streaming-Plattform Twitch haben in den letzten Jahren einen massiven Zuwachs erhalten. Obwohl die Plattform einen Ort der Sozialisierung darstellt, ist zu beobachten, dass das Phänomen der Online-Hassrede zunimmt. Insbesondere in Deutschland gibt es bisher wenig qualitative Forschung, die Online-Hassrede auf Twitch untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es, die Erfahrung von betroffenen Personen zu untersuchen. Als theoretische Grundlage dient die Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Folgende Forschungsfragen sollen beantwortet werden: FF1) welche Erfahrungen Twitch-Streamer:innen in Bezug auf Online-Hassrede machen, FF2) inwiefern sie betroffen sind und wie sie damit umgehen, FF3) welche subjektiven Auswirkungen es auf sie hat, FF4) welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden und welche Unterschiede hinsichtlich der Effektivität zu beobachten sind. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurden leitfadengestützte Interviews mit neun Streamer:innen durchgeführt, die von Online-Hassrede betroffen sind und einer Minderheit angehören. Es wurde eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring mithilfe des Programms MAXQDA durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Teilnehmer:innen aufgrund von Identitätsmerkmalen mehr oder minder Online-Hassrede erlebt haben. Die Mehrheit war von sexistischer und/oder rassistischer Online-Hassrede betroffen und die Teilnehmenden berichten von kurzfristigen Effekten in Form von negativen Emotionen und Gefühlen. Die langjährige Streaming-Erfahrung und die damit verbundene Konfrontation mit Online-Hassrede hat sie jedoch in ihrer Persönlichkeit gestärkt, sodass langfristige Auswirkungen kaum zu erkennen sind. Aus Sicht der Streamer:innen bietet Twitch genügend Maßnahmen an, um Online-Hassrede entgegenzuwirken. Als effektivste Maßnahme wird die menschliche Unterstützung durch Mods gesehen. Dennoch wünschen sich die Betroffenen, dass Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen innerhalb der Gesellschaft betrieben werden, da Online-Hassrede kein Problem der Plattform ist, sondern ein Problem der Gesellschaft. Schlussfolgerung: Streamer:innen sind dem Phänomen der Online-Hassrede ausgesetzt und es müssen weitere Untersuchungen betrieben werden, um dem entgegenzuwirken. Zukünftige Forschung kann auf der vorliegenden Studie aufbauen und weitere betroffene Gruppen oder die Entwicklung und Evaluierung von Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen intensiver erforschen.



Roller, Tim-Fabian;
Framing von Inceldom auf looksmax.org : systematische Replikation einer Online-Inhaltsanalyse. - Ilmenau. - 50 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Einleitung: Diese Online-Inhaltsanalyse ist eine systematische Replikationsstudie. Sie untersucht das Online-Forum looksmax.org, welches von Involuntary Celibates (Incels) genutzt wird. Im Fokus stehen die subjektiven Ursachen und emotionalen Konsequenzen von Inceldom, sowie typische Verhaltensweisen, die von Incels gezeigt werden. Forschungsziel: Durch die Replikation soll das Codebuch der Originalstudie auf einer anderen Plattform getestet werden. Zudem geprüft werden, ob sich die Ergebnisse der Originalstudie auf looksmax.org replizieren lassen. Daher wird untersucht, welche subjektiven emotionalen Konsequenzen und Ursachen von Inceldom durch die Forenmitglieder beschrieben werden (FF1 und FF2). Zudem soll untersucht werden, welche typischen Verhaltensweisen Incels auf looksmax.org zeigen (FF3). Des Weiteren soll untersucht werden welche Ursachen, Folgen und Verhaltensweisen die meiste Interaktion in Form von Aufrufen und Antworten hervorrufen, wenn sie thematisiert werden. (FF4 bis FF6). Methoden: Mit einer Stichprobe von N=1000 Threadposts auf looksmax.org wird eine quantitative Online-Inhaltsanalyse auf Basis eines Codebuchs durchgeführt. Das Codebuch wurde zuvor auf Intercoderreliabilität geprüft (Gwets AC1 >.80). Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird deskriptive Statistik (Häufigkeiten, Mittelwerte) und Inferenzstatistik in Form von eindimensionalen Chi-Quadrat-Tests und Varianzanalysen inklusive post-hoc-Analysen angewendet. Ergebnisse: Die am meisten genannte emotionale Konsequenz von Inceldom war Hoffnungslosigkeit (FF1), während als Ursache von Inceldom am häufigsten die Ethnizität angegeben wurde (FF2). Die Praxis sich selbst einen Mangel an männlichen Eigenschaften zuzuschreiben war die häufigste Verhaltensweise (FF3). Die meiste Interaktion riefen Threadposts hervor, die die Ethnizität als Ursache von Inceldom (FF5) darstellten oder der oben beschriebenen Verhaltensweise folgten (FF6). Bei den emotionalen Konsequenzen resultierte keins der Themen in einer erhöhten Interaktion (FF4). Schlussfolgerung: Die Forschungsergebnisse der Originalstudie konnten größtenteils repliziert werden. Eine Erweiterung und Anpassung des Codebuchs wird dennoch vorgeschlagen, um es auch für zukünftige Replikationsstudien verwenden zu können. Schlüsselwörter: Incel, Inceldom, looksmax.org, Gendered Hate Speech, content analysis, systematic replication



Engelhardt, Annika;
Framing der Incel-Community auf Reddit : eine systematische Replikationsstudie. - Ilmenau. - 49 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Einleitung: Die Incel-Community gilt als eine frauenfeindliche Online-Subkultur mit einem komplexen und verzerrten Weltbild. Das Ausmaß ihrer Handlungen zeigt sich in geschlechtsspezifischer Hassrede, die mitunter in tödlichen Attentaten gipfelt. Forschungsziele: Im Rahmen einer Replikationsstudie untersucht die Arbeit die vermeintlichen Ursachen (FF1), emotionalen Folgen von Inceldom (FF2) sowie das Verhalten von Incels (FF3) auf der Subreddit-Seite r/ForeverAlone. Methoden: Die Studie „Framing of Inceldom on incels.is: A content analys“ (Grau, 2022) ist systematisch repliziert worden. Dabei wurden N=428 Thread-Beiträge mittels quantitativer Medieninhaltsanalyse untersucht. Das angewandte Codebuch ist von der Originalstudie übernommen und dessen Reliabilität mit einem Pretest bestätigt (durchschnittlicher Gwet’s AC1-Koeffizient von .96). Die deskriptiv- und inferenzstatistische Datenanalyse (absolute und relative Häufigkeiten, Chi-Quadrat-Tests, z-Standardisierung) erfolgte mit der RStudio Software.Ergebnisse: Psychische Probleme wurden als wichtigste subjektive Ursachen von Inceldom erkannt und die Behauptung des Mangels an weiblichem Interesse stellte sich als häufigste Incel-Verhaltensweise heraus. Insgesamt zeigte sich, dass subjektive emotionale Folgen von Inceldom das ausgeprägteste Thema in der Stichprobe war, mit den Kategorien Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit als meistgenannte Konsequenzen. Die Ergebnisse für alle drei Forschungsfragen waren signifikant und unterscheiden sich stark zu denen der Originalstudie. Schlussfolgerung: Thread-Posts auf r/ForeverAlone adressieren häufig psychische Probleme, Hoffnungslosigkeit sowie den Mangel an weiblichem Interesse. Durch die Abwesenheit von Misogynie und Hassrede als wesentliches Merkmal von Inceldom fehlen in diesem Subreddit klare Merkmale, die es zu einem Incel-Subreddit machen. Ergebnissen der Originalstudie können nicht bestätigt werden, geben jedoch Raum für weitere Forschung und neue Möglichkeiten der Definition von Inceldom. Schlüsselwörter: Incel, Inceldom, r/ForeverAlone, Geschlechtsspezifische Hassrede, Inhaltsanalyse