Publications

Behavioral patterns in media consumption are changing. With the upcoming of video-on-demand platforms, so-called "binge-watching" gained broad awareness. To the best of our knowledge, this is the first economic analysis explicitly on binge-watching. We approach the phenomenon by arguing that it follows fundamental patterns of addictive behavior. By applying concepts of rational addiction and behavioral economics, we derive (i) a theoretical understanding of binging-watching behavior and (ii) factors increasing the likelihood of binging, especially with modern technologies and digital media services. The decision to binge depends on individual factors such as the accumulation rate of consumption capital (speed of learning and acquiring knowledge), opportunity costs, and the expected value of consumption. Consumption capital in the form of specific knowledge positively influences marginal utility. Moreover, binge-watching is not specific to online streaming services (video-on-demand), but modern platforms facilitate certain factors which increase the consumers' engagement. Non-linear, self-organized video scheduling and a single narrative (coherent plot) increase the likelihood for consumers to binge.

Durch die zunehmende Verlagerung der Kreditbeantragung ins Internet stehen potentielle Kreditnehmer häufiger vor der Herausforderung, den komplexen Kreditentscheidungsprozess ohne persönliche Beratung absolvieren zu müssen. Dieser stellt jedoch hohe Anforderungen an das Finanzwissen und die mentale Leistungsfähigkeit des Entscheidungsträgers. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich deshalb insbesondere mit der Frage der Rationalität von Kreditfinanzierungsentscheidungen. Dafür wird zunächst erörtert, welche Anforderungen die normative Ökonomie an eine rationale Vorgehensweise stellt, welcher Aufbau des Kreditentscheidungsprozesses aus entscheidungstheoretischer Sicht sinnvoll erscheint und welche Erkenntnisse sich aus der Finanzierungstheorie bezüglich der einzelnen Teilschritte des Entscheidungsprozesses ableiten lassen. Darauf aufbauend wird schließlich eine Heuristik entwickelt, die sowohl private als auch gewerbliche Kreditsuchende bei der Bestimmung der ökonomisch rationalen Kreditalternative unterstützen kann. Der deskriptiv orientierte zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich anschließend mit der Frage, in welcher Art und Weise Kreditsuchende in der Realität von einer ökonomisch rationalen Vorgehensweise abweichen könnten. Die Ergebnisse zeigen, dass der Kreditentscheidungsprozess grundsätzlich eine hohe Anfälligkeit für Rationalitätsdefizite aufweist. Dies kann in erster Linie mit der komplexen Entscheidungssituation in Verbindung mit mangelnden finanzwirtschaftlichen Grundkenntnissen der Entscheidungsträger erklärt werden. Mithilfe von Projektdaten einer deutschen Crowdlending-Plattform wird darüber hinaus gezeigt, dass im Rahmen der Schwarmfinanzierung weitere Faktoren existieren, die Rationalitätsdefizite potentiell verstärken können. Die meist fehlende Beratung bei Online-Finanzierungen stellt dabei vermutlich eine der Hauptursachen dar.

Gebührensteigerungen und vor allem -differenzen bei der kommunalen Hausmüllentsorgung stehen seit mehreren Jahren im Fokus des öffentlichen Interesses. Die Bürger können die immensen Gebührenunterschiede bei gleichen Entsorgungsleistungen nicht nachvollziehen. Die Kommunen führen die Unterschiede zumeist auf verschiedene Rahmenbedingungen zurück und stehen Gebührenvergleichen kritisch gegenüber - nicht zuletzt, da ihnen häufig Ineffizienzen in der Leistungserbringung unterstellt werden. In der vorliegenden Arbeit wird zum einen eine ganzheitliche Systematik der vielschichtigen Einflussfaktoren bzw. -strukturen auf die Hausmüllgebührenhöhe entwickelt. Zum anderen wird auf Basis einer deutschlandweiten Datenerhebung eine umfangreiche empirische Untersuchung durchgeführt.