26.06.2024

Von Ilmenau ins Weltall

Vier Männer betrachten TechnikkomponenteTU Ilmenau/Barbara Aichroth
Vizepräsident Prof. Jens Müller (2.v.r.) erklärt Ministerpräsident Bodo Ramelow (Mitte) gemeinsam mit Universitätspräsident Prof. Kai-Uwe Sattler (links) und ZMN-Direktor Prof. Peter Schaaf die an der TU Ilmenau entwickelte Technik, die Teil der Heinrich-Hertz-Weltallmission ist.

Welchen Beitrag leisten Universitäten wie die Technische Universität Ilmenau mit ihrer Forschung und dem Transfer von Forschungsergebnissen in Wirtschaft und Gesellschaft zur Technologie- und Fachkräftesicherung in Thüringen und Deutschland? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs von Ministerpräsident Bodo Ramelow am 26. Juni im Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien (ZMN) der TU Ilmenau.

Das ZMN vereint 40 Fachgebiete, die interdisziplinär an nachhaltigen Mikro- und Nanotechnologien und „Grüner Elektronik“ forschen. Als DFG-geförderte Core Facility "Mikro-Nano-Integration“ bietet es zudem externen Partnern die Möglichkeit der Kooperation an hochspezialisierten Anlagen und Geräten.

Von dieser hervorragenden Infrastruktur und der Spezialausstattung im Reinraum, einem der größten zusammenhängenden universitären Reinräume Europas, konnte sich Ministerpräsident Bodo Ramelow bei einem Rundgang im ZMN überzeugen.

Mikro- und Nanotechnologien als Schlüsseltechnologien für die Sicherung der Technologiesouveränität

Zwei Männer unterhalten sich vor ReinraumTU Ilmenau/Barbara Aichroth

Gemeinsam mit Nam Gutzeit und Torsten Thelemann, Vertretern des Ilmenauer Startups eCeramix GmbH und des Thüringer Unternehmens Micro-Hybrid Electronic GmbH, einem der weltweiten Technologieführer bei der Entwicklung elektronischer Mikrosysteme für die Medizintechnik, Umwelttechnik und Luftfahrt, diskutierten Universitätspräsident Prof. Kai-Uwe Sattler, Vizepräsident Prof. Jens Müller und Zentrumsdirektor Prof. Peter Schaaf mit dem Ministerpräsidenten über die Potenziale der ZMN-Forschungsschwerpunkte Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie und Mikro-Nano-Integration: Als Schlüsseltechnologien spielten sie eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Technologiesouveränität und der Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze in der Region.

Hände mit Handschuhen halten die TelekommunikationskomponenteAlexander Ebert
Die Telekommunikationskomponente der TU Ilmenau, die mit dem Heinrich-Hertz-Satelliten im All unterwegs ist.

Als Beispiel stellte Prof. Müller die Beteiligung der TU Ilmenau an der Heinrich-Hertz-Mission vor. Der deutsche Kommunikationssatellit Heinrich-Hertz war vor einem Jahr ins Weltall gestartet und kreist seitdem in einer Höhe von rund 36 000 Kilometern auf einem geostationären Orbit, um neue Technologien für die Satellitenkommunikation unter realen Einsatzbedingungen auf ihre Weltraumtauglichkeit zu testen. Mit an Bord: Eine Telekommunikationskomponente der TU Ilmenau, die über mehrere Jahre hinweg am ZMN entwickelt wurde und Kommunikationssatelliten in Zukunft flexibler und für neue Nutzungsszenarien wie Katastrophenfälle bereitmachen soll. 

Beide Seiten betonten in der Diskussion auch die immense Bedeutung internationaler Fachkräfte und einer positiven Willkommenskultur für den Standort Thüringen: „Nachwuchskräftesicherung hört nicht an einer Standortgrenze auf“; so der Ministerpräsident: „Die 100 Nationen, die an der TU Ilmenau studieren und arbeiten, sind Teil des Forschungsimpacts der Universität.“