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Ilmenauer Nachwuchswissenschaftler zu Gast an der Stanford University

Nicole Philippczyck und Dr. Simon Oertel waren an der Standford University zu Gast bei Prof. Francisco Ramirez

Nicole Philippczyck (Fachgebiet Marketing) und Dr. Simon Oertel (Fachgebiet Unternehmensführung) sind derzeit an der Standford University zu Gast bei Prof. Francisco Ramirez (Graduate School of Education), um dort aktuelle Ergebnisse ihrer Forschung vorzustellen sowie weitere Forschungsvorhaben zu diskutieren. In diesem Rahmen erfolgte auch ein Vortrag im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Comparative Sociology Workshops.

In ihrer Forschung setzen sich Nicole Philippczyck und Simon Oertel mit Instrumenten eines professionalisierten Hochschulmanagements auseinander. Im Fokus eines gemeinsamen Forschungsvorhabens mit Matthias Söll (Universität Kassel) stehen die Gestaltung und Verwendung sog. Mission Statements oder Leitbilder durch Universitäten. Die Forscher interessiert besonders die Frage, welche Ziele Universitäten mit der Erstellung und Verbreitung von Leitbildern verfolgen und welche Vorstellungen zu ihrer Positionierung und strategischen Entwicklung Universitäten darin thematisieren. Angesichts eines zunehmenden Wettbewerbs zwischen Bildungseinrichtungen sowie zahlreichen politischen Erwartungen und Vorgaben erwartet das Forscherteam neue und spannende Erkenntnisse für das Management von Universitäten. Diese Forschungsergebnisse können zudem wertvolle Beiträge für interdisziplinäre Fragestellungen liefern, z. B. im Spannungsfeld zwischen Anforderungen an Bildungssysteme und die Entwicklung von Bildungseinrichtungen.

Auf der diesjährigen Jahrestagung der European Group for Organizations Studies (EGOS) in Edinburgh waren die bisherigen Ergebnisse dieser Forschung bereits auf großes Interesse gestoßen. Daraus resultierte die Einladung nach Stanford und die Möglichkeit eines intensiven Gedankenaustauschs u. a. mit Prof. John W. Meyer, einem der Begründer neoinstitutionalistischer Ansätze in der Organisationstheorie. Kernargument des Neoinstitutionalismus ist dabei, dass Organisationen ihre Strukturen entsprechend den Anforderungen und Erwartungen ihrer gesellschaftlichen Umwelt gestalten. Die formale Struktur spiegelt also statt der Anforderungen, die aus den Aktivitäten der Organisation und den internen und externen Transaktionsbeziehungen resultieren, die Vorstellung rationaler Gestaltung von Organisation wider.

Die gemeinsame Arbeit an Forschungsfragen und theoretischen Zugängen stellt eine große Bereicherung für die Arbeit der beiden Ilmenauer Wissenschaftler dar. Die zahlreichen Anregungen, Ideen und Impulse sollen nach der Rückkehr nach Ilmenau sofort in das Forschungsvorhaben einfließen – und u.a. auch für die Erarbeitung eines weiteren Drittmittelantrags genutzt werden.