Dissertationen ab 2018

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Niehaus, Konstantin;
Experimentelle Untersuchung des Skalenverhaltens bei Kondensation und Verdampfen in einem generischen Fahrzeugscheinwerfer. - Ilmenau, 2024. - 1 Online-Ressource (xxiii, 178 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2024

Diese Promotionsschrift befasst sich mit der experimentellen Untersuchung des Wärmetransports und Stofftransfers feuchter Luft mit Phasentransition an einer Oberfläche. Eine Motivation hierfür gibt unter anderem das vermehrte Auftreten von unerwünschter Kondensation innerhalb von Automobilscheinwerfern. Hierzu wird ein experimenteller Aufbau vorgestellt, der die physikalischen Prozesse abbildet, die für die Tropfenkondensation und die Verdampfung von Tropfen relevant sind. Der in dieser Arbeit untersuchte Parameterbereich umfasst 200 < Re < 1300, bei 0 < Gr < 108 und relative Luftfeuchten von 0.19 < ϕein < 0.85 (bei 25 ◦C). Das Geschwindigkeitsfeld im Zellinneren wurde mittels tomografischer Particle Image Velocimetry gemessen. Die Ergebnisse einer probabilistischen Analyse und einer Hauptkomponentenanalyse werden präsentiert. Hierbei zeigt sich, dass die erzwungene Strömung den internen Wärme- und Stofftransport dominiert, höhere Temperaturgradienten jedoch zu einer Stabilisierung beziehungsweise Symmetrieerhöhung der großskaligen Strömung führen. Zur Bestimmung des Massentransfers beim Kondensieren und Verdampfen werden drei Messmethoden vorgestellt. Die erste bilanziert die Menge an Wasser an Ein- und Auslass, die zweite wiegt die Wassermasse direkt, während die dritte Konturen einzelner Tropfen mittels eines Mikroskops misst. Die ersten beiden liefern Aussagen über die globale Entwicklung der Masse auf der Kühlplatte. Die optische Methode eröffnet Einblicke in die lokale Tropfendynamik. Auf Basis dieser Messergebnisse wird die Skalierung der Sherwood-Zahl in Abhängigkeit von der Reynolds-Zahl und der relativen Luftfeuchte am Einlass untersucht. Zusätzlich wurde eine dimensionslose Beschreibung des Anwachsens und Schrumpfens von Einzeltropfen auf der Oberfläche formuliert. Die Messergebnisse des sensiblen und des latenten Wärmestroms werden abschließend in einem 1D-Modell reproduziert, validiert und auf den konkreten Betriebsfall eines Serienscheinwerfers angewendet.



https://doi.org/10.22032/dbt.59510
Bemmann, Maximilian;
Methoden zur biomechanischen Analyse des parodontalen Ligaments. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2023. - 1 Online-Ressource (XIII, 147 Seiten, Seite IX-XII)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Das parodontale Ligament (PDL) ist ein faseriges Weichgewebe, das sich im Zwischenraum zwischen Zahn und Knochen befindet. Durch seine Nachgiebigkeit ermöglicht es die Beweglichkeit im Zahnfach und trägt somit maßgeblich dazu bei, Spitzenbelastungen auf Zahn und Knochen zu verringern. Es lassen sich im PDL strukturelle Anpassungen finden insbesondere in Bereichen, in denen es häufig zu hohen Belastungen kommt. In Kombination mit der Untersuchung der Zahnbewegung können Areale mit hoher Belastung sowie struktureller Anpassung identifiziert werden. Als Untersuchungsobjekt wurden die zweiten Molaren von Microcebus murinus verwendet. Zur Untersuchung der Zahnbewegung im Zahnfach bieten sich insbesondere tomografische Bildgebungsverfahren an, da es so möglich ist, den kompletten Zahn inklusive der angrenzenden Gewebe zu untersuchen. Für diese Untersuchung war es notwendig besonders kleine Proben zu verwenden, sodass der komplette Zahn abgebildet werden kann. Zusätzlich ist es möglich mit der dreidimensionalen Bildgebung die Zahnbewegung nachzuvollziehen. Zur Bestimmung der biomechanischen Eigenschaften des PDL wurden Proben in einem uniachsialen Zugversuch untersucht. Die Probeblöcke bestehend aus Zahn, PDL und Knochen wurden mit einem Messaufbau in Zugrichtung belastet. Es konnte ein nichtlineares Materialverhalten für die Fasern im PDL nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Arbeit deuten darauf hin, dass das PDL mit seiner Anpassung dazu beitragen kann, Zahn und Knochen vor Schäden zu schützen, und dass durch die Kombination von Translation und Rotation bei der Zahnbewegung mehr Fasern im PDL aktiviert werden können, was einen Zahn-Knochen-Kontakt verhindern kann. Die nichtlinearen Materialeigenschaften sollten insbesondere bei neuen Modellen zur Berechnung von Belastungszonen innerhalb des Zahnfachs genutzt werden.



https://doi.org/10.22032/dbt.61533
Cherkasova, Valeriya;
Traceable force calibration of micro-electro-mechanical systems. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2023. - 1 Online-Ressource (123 Blätter)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

In dieser Dissertation wird die Entwicklung einer modifizierten und verbesserten Version eines Kraft-Weg-Messsystems auf Basis der elektromechanischen Waage vorgestellt, mit der Möglichkeit, die gemessenen Kräfte im Bereich von 50 nN bis 1 mN künftig auf die elektrischen SI-Einheiten zurückzuführen. Die Hauptmessmethode der Vorgängerversion des Systems war das elektromagnetische Prinzip der Kraftkompensation (EMFC) unter Verwendung der statischen und dynamischen Methoden der Kraftkonstantenkalibrierung. In dieser Studie wurde durch den Austausch des elektromagnetischen Aktuators und die Integration eines automatischen Lade-/Entladesystems eines bekannten Kalibriergewichts auf der Waage zur statischen Kalibrierung der elektromagnetischen Kraftkonstante im Vakuum die Unsicherheit des Absolutwerts der Kraftkonstante um den Faktor 1,5 reduziert. Außerdem wurde ein elektrostatischer Aktuator in Form eines Dreiplatten-Differentialkondensators in das System integriert, wodurch die dynamische Kalibrierung der elektromagnetischen Kraftkonstante deutlich verbessert werden konnte. Über und unter der Waage, die die elektrisch geerdete bewegliche Platte darstellt, wurden zwei flache Plattenelektroden mechanisch befestigt. Dieser Aktuator wurde mit vier verschiedenen Methoden kalibriert, von denen drei statisch (Kompensation eines Referenzgewichts, Messung eines Kapazitätsgradienten, Kompensation einer elektromagnetischen Referenzkraft) und eine dynamisch (Messung eines induzierten Stroms) sind. Die Ergebnisse umfangreicher Messungen aller Methoden zeigen eine gute Übereinstimmung untereinander und mit den analytisch berechneten Werten. Im Rahmen der Studie wurden verschiedene Konzepte, Regelungssysteme und Regelungen implementiert und schließlich teilweise zur Regelung der Mess- und Kalibrierprozesse angepasst. Insbesondere wurden alle analogen, hybriden analog-digitalen und nur digitalen PID-Regler getestet, in das System integriert und die Ergebnisse verglichen. Basierend auf den Testergebnissen wurde ein Mikrocontroller für den Dauereinsatz ausgewählt, der den Zeitaufwand für die Kalibrierung deutlich reduzierte und die Systemleistung verbesserte. Das System wurde verwendet, um die Steifigkeit verschiedener Cantilever und MEMS auf der Grundlage der Kraft-Weg-Kurvenmessungen zu messen. Ein sehr weicher Cantilever mit einer Steifigkeit von weniger als 15 mN/m wurde nach dem Kompensationsprinzip elektromagnetischer und elektrostatischer Kräfte gemessen, die gesamte relative Unsicherheit der gemessenen Steifigkeit betrug 1,32 % bzw. 1,68 % (k = 2). Dies bestätigte die Möglichkeit, den elektromagnetischen Aktor durch einen elektrostatischen zu ersetzen, um Kräfte im Bereich von 50 nN bis 1 μN zu messen.



https://doi.org/10.22032/dbt.59791
Günther-Müller, Sarah;
Electrohydrodynamic microsystems inspired by liquid controlled photonic switching. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2023. - 1 Online-Ressource (vi, 103, LVI Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Diese Arbeit befasst sich mit der Untersuchung von mikrofluidischen Systemen, welche durch Dielektrophorese (engl. liquid dielectrophoresis, LDEP) angetrieben werden. Ausgehend von der Anwendung in einem integrierten optischen Schalter wird ein fluidisches System vorgestellt und zur Untersuchung des Verhaltens dielektrischer Flüssigkeiten unter LDEP-Anregung verwendet. Die Funktion eines nichtflüchtigen bistabilen faseroptischen Schalters, der integrierte Optik und elektrohydrodynamisch (EHD) aktuierte Mikrofluidik kombiniert, wird demonstriert. Grundlegende Untersuchungen zum Bewegungsverhalten von Tropfen im Nanoliterbereich unter LDEP-Anregung liefern neue Einblicke in das Gebiet der EHDKontrolle im mikroskaligen Maßstab. Die Ergebnisse zeigen neue Aspekte des Verhaltens von Flüssigkeiten unter Anregung im Niederfrequenzbereich auf und regen zu weiteren Untersuchungen der beobachteten Effekte an. Darüber hinaus wird eine fortschrittliche technologische Plattform für die Implementierung von mikrofluidischen Systemen vorgestellt, die auf einem Kompositsubstrat aus Silicium und Keramik basiert und neue Anwendungsbereiche für dieses Forschungsfeld eröffnet. Zur Realisierung des innovativen Schaltprinzips wird ein Flüssigkeitssystem vorgestellt: Ethylenglycol (EG) und Glycerolcarbonat (GC) als Tropfenflüssigkeiten in Kombination mit Diphenyl- und Triphenylsulfid (DS und TS) als Umgebungsmedium. Tropfen- und Umgebungsflüssigkeiten können jeweils untereinander kombiniert werden, wobei alle möglichen Kombinationen einen minimalen Brechungsindexunterschied von Δn = 0,16 gewährleisten, der für den Betrieb des Schalters erforderlich ist. Da Tropfen- und Umgebungsflüssigkeiten einen hohen Unterschied in ihren relativen Permittivitäten aufweisen, wird ein auf LDEP basierendes Anregungsprinzip genutzt. Das EHD Substrat wird auf Basis etablierter mikrofluidischer Systeme und Materialien entwickelt. Das Verhalten der Flüssigkeiten unter LDEP-Aktuierung wird durch die Erfassung von Bewegungskurven mittels Hochgeschwindigkeitsaufnahmen charakterisiert. Die Tropfenbewegung wird durch sequentielle Ansteuerung planarer Elektroden mit einem rechteckigen Ansteuersignal bei einer Spannung von URMS = 16 V induziert, wobei verschiedene Ansteuerungsmuster untersucht werden. Im Ergebnis konnte die Schaltzeit eines EG-Tropfens mit einem Durchmesser von 1130μm durch Modifikation des Ansteuerungsmusters von 0,8 s auf 0,25 s reduziert werden. Für einen GC-Tropfen mit einem Durchmesser von 1130 μm liegen die Schaltzeiten zwischen 1,25 s – 1,41 s bei einer Anregungsfrequenz von 100 Hz und 0,5 s – 0,6 s bei 1000 Hz. Die Frequenzabhängigkeit wird über einen Bereich von 20 Hz – 1600 Hz untersucht. Die Transitionszeit eines EG Tropfens mit einer Länge von 1615μm konnte um den Faktor 5,3 und für einen Tropfen mit einem Durchmesser von 630μm um den Faktor 2,8 reduziert werden. Für GC wurde die Transitionszeit um den Faktor 2,5 für eine Länge von 1575 μm und 1,9 für einen Durchmesser von 630 μm reduziert. Mit Hilfe eines numerischen Modells wird die Beziehung zwischen Eigenfrequenz der Tropfen und der frequenzabhängigen Antwort anhand der FFT (schnelle Fourier-Transformation, engl. fast Fourier transform) der Bewegungskurve analysiert.



https://doi.org/10.22032/dbt.60052
Kreipe, Stefan;
Optimierung von Methoden zur Nutzung der Oberflächen-Elektromyographie für die Steuerung von Assistenzsystemen. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2023. - 1 Online-Ressource (xv, 143 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Arbeiter können zur Prävention muskuloskelettaler Erkrankungen durch industrielle Exoskelette im Berufsalltag unterstützt werden. Dabei können aus dem Oberflächenelektromyogramm (OEMG) gewonnene Informationen verwendet werden, um die Ansteuerung des Exoskeletts zu verbessern. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Machbarkeit einer OEMG-basierten Erkennung der Bewegungsintention sowie einer Schätzung der muskulären Ermüdung unter den Randbedingungen einer technischen Anwendung im industriellen Arbeitsumfeld zu untersuchen. Aus den Erkenntnissen zu den betrachteten physiologischen Abläufen kann zunächst ein grundlegendes Prozessverständnis erarbeitet werden. Es werden OEMG-Daten der Schulter- und Armmuskulatur sowie die Kinematik von 66 Probanden (32 m., 34 w., 50 (20-37 J.), 16 (45-60 J.), 17 Linkshänder) bei Bewegungen entsprechend der Randbedingungen des technischen Anwendungskontextes aufgezeichnet und mittels eigens entwickelter Methodik (teil-)automatisch für die weitere Verwendung aufbereitet. Mittels Hüllkurven werden OEMG-Muster für unterschiedliche Bewegungsrichtungen identifiziert. Die OEMG-Verläufe bei statischen sowie zyklisch-dynamischer ermüdender Tätigkeiten werden systematisch gekennzeichnet und mit dem physiologischen Prozessverständnis der muskulären Ermüdung abgeglichen. Zusätzlich wird das OEMG auf intra- sowie interindividuelle Variabilität untersucht. Bei diesen Untersuchungen zeigt sich eine ausreichende Reproduzierbarkeit und Systematik zur automatisierten Signalverarbeitung. Aus den wissenschaftlich bekannten Methoden werden geeignete für die OEMG-Onset-Detection ausgewählt, auf die erhobenen Daten angewandt und bewertet. Als Referenz für den Bewegungsbeginn werden dabei kinematische Daten verwendet. Die beste Methode (TKEO+CFAR) erreicht dabei 91 % Sensitivität, 93 % Präzision und Zeitdifferenzen von 215±50 ms zum Bewegungsbeginn. In gleicher Weise werden Methoden zur Schätzung der muskulären Ermüdung aus dem OEMG implementiert und hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit und Störanfälligkeit verglichen. Dabei zeigen unterschiedliche Signalparameter zur Erfassung der Frequenzveränderungen im OEMG-Spektrum eine hohe Übereinstimmung mit subjektiven Ermüdungsangaben (R2=0,9 statisch, R2=0,72 dynamisch). Ein Konzept zur Einbindung der OEMG-basierten Informationen in das Ansteuerungskonzept eines aktiven Exoskeletts wird dargestellt.



https://doi.org/10.22032/dbt.59498
Tan, Aditya Suryadi;
Magneto- and electrorheological damper concepts with extended damping capabilities. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2023. - 1 Online-Ressource (xxi, 152 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Magnetorheologische (MR) und elektrorheologische (ER) Flüssigkeiten werden in der Dämpfertechnologie aufgrund ihrer Fähigkeit verwendet, die erzeugte Dämpfung und damit die Energiedissipation für eine gegebene Geschwindigkeit durch Variieren des angelegten Feldes einzustellen. An diesem Punkt setzt die vorliegende Arbeit an und untersucht potenzielle Erweiterungen der bisher bekannten Wirkmechanismen und Konstruktionen in verschiedene Zielrichtungen. Es geht dabei um Erweiterungen hinsichtlich der Dämpferfunktionalität, der Kennlinienanpassung und des Bauraumes. Die erste Erweiterung ist die konstruktive Änderung des ER-Steuerventils, die zu einer gesteuerten Kennlinienanpassung der Kraft-Geschwindigkeits-Charakteristik von ER-Dämpfern genutzt werden kann. Die Modifikation erfolgte durch Segmentierung der Feldquelle in paralleler Anordnung. Mit dieser Steuerventilkonstruktion kann die erzeugte Dämpfung schrittweise durch einen einfachen Ein-Aus-Schaltmechanismus geändert werden. Die zweite Erweiterung betrifft ein kompakteres Dämpferelement durch Erhöhung des Freiheitsgrades des Dämpfers. Bisherige Dämpferkonzepte basieren auf dem Freiheitsgrad 1. Durch die Kombination der Betriebsarten und Konstruktionsmechanismen wird in dieser Arbeit eine Erhöhung auf bis zu Freiheitsgrad 4 erreicht. Die dritte Erweiterung ist die Kombination mit einem anderen Material, um dem Dämpfer neue Funktionalität hinzuzufügen. In dieser Arbeit werden zwei Kombinationen untersucht, die Kombination mit Metallschaum und mit einem Formgedächtnislegierungsdraht (FGL). Die Kombination mit Metallschaum minimiert die parasitäre Dämpfung und ermöglicht den Einbau des Dämpfers in ein kleines Schwingungssystem. Die Kombination mit FGL eröffnet die Möglichkeit, die Konstruktion des MR-Dämpfers zu verkleinern. Es werden Untersuchungen der drei Erweiterungen durchgeführt, indem ihre Wirkung anhand von Laborprototypen überprüft wird. Die experimentellen Ergebnisse werden analysiert und mit mathematischen Modellen verglichen. Die Untersuchungsergebnisse in allen Erweiterungen zeigen vielversprechende Ergebnisse, bei denen neue Funktionalitäten oder Dämpfungseigenschaften eingeführt und durch Experimente verifiziert werden. Die vorgeschlagenen funktionalen und konstruktiven Erweiterungen für ER- oder MR-basierte Dämpfer bieten Entwurfsalternativen in der Dämpfertechnologie und neue Anwendungsmöglichkeiten.



https://doi.org/10.22032/dbt.59697
Khan, Asad;
Modeling and measuring the effects of individually optimized multi-channel transcranial direct current stimulation on the human brain. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2023. - 1 Online-Ressource (xiii, 138 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) ist eine nicht-invasive Technik zur Neuro-Modulation, bei der schwache Ströme durch Elektroden auf der Kopfhaut gesendet werden, um vorübergehend Eigenschaften des Gehirns zu verändern. Durch die gezielte Beeinflussung bestimmter kortikaler Bereiche haben Forscher tDCS eingesetzt, um Motorik, Emotionen, Gedächtnis, Sprachverarbeitung und verschiedene andere kognitive Funktionen zu beeinflussen. Konventionell wird bei der tDCS eine bipolare Standardmontage verwendet, um eine bestimmte Hirnregion von Interesse zu stimulieren, was in der Literatur zu unterschiedlichen Ergebnissen führte. In jüngster Zeit haben Optimierungsmethoden für die mehrkanalige tDCS (mc-tDCS) an Interesse gewonnen, die genau auf einen bestimmten Hirnbereich abzielen und das Potenzial haben, kontrolliertere und konsistentere Ergebnisse zu erzielen. In dieser Arbeit wird ein neuartiger mc-tDCS-Ansatz, der Distributed Constrained Maximum Intensity Approach (D-CMI), vorgeschlagen, um die somatosensorische P20/N20-Zielquelle des menschlichen Gehirns im Brodmann-Areal 3b zu stimulieren. Um die P20/N20-Zielquelle im Brodmann-Areal 3b für die tDCS genau zu rekonstruieren, wird eine integrierte und kombinierte Magnetoenzephalographie (MEG) und Elektroenzephalographie (EEG) Quellenanalyse mit individualisierter, auf die Leitfähigkeit des Schädels kalibrierter realistischer Kopfmodellierung vorgeschlagen. Die D-CMI-Methode wird für die somatosensorische P20/N20-Zielquelle im Brodmann-Areal 3b zunächst in einer Simulationsstudie und dann in einer experimentellen Validierungsstudie untersucht. In der Simulationsstudie wurden simulierte elektrische Felder (EF) für die neue D-CMI-Methode und die bereits bekannten, dem Stand der Technik entsprechenden Maximalintensitäts- (MI) und Standard-Bipolarmethoden erzeugt und für die individualisierten somatosensorischen P20/N20-Ziele verglichen. Die praktische Anwendbarkeit des D-CMI-Ansatzes wird in einer experimentellen Studie zur Stimulation der somatosensorischen P20/N20-Zielquelle im Brodmann-Areal 3b getestet und mit bipolaren Standard-TDCS- und Sham-TDCS-Bedingungen verglichen. Für den Vergleich werden die Daten der mit dem Finger elektrisch stimulierten somatosensorisch evozierten Felder (SEF) vor und nach der Anwendung der drei verschiedenen tDCS-Bedingungen (D-CMI, bipolare Standard- und Sham-Bedingungen) aufgezeichnet. Insbesondere werden die 20ms SEF-Spitzenamplituden vor und nach der Anwendung der drei tDCS-Bedingungen verglichen, um die Leistung von D-CMI im Vergleich zu Sham und bipolarer Standard-TDCS zu testen. Die in dieser Arbeit aus der Simulationsstudie gewonnenen Ergebnisse zeigten, dass die individualisierten D-CMI mc-tDCS-Montagen im Vergleich zur bipolaren Standardmethode hohe Stromintensitäten am Ziel zeigten. Ein weiterer Aspekt der individualisierten D-CMI-Montagen ist die potenzielle Reduzierung von Nebenwirkungen und Hautempfindungen. In dieser Hinsicht berücksichtigt die D-CMI die wichtigsten Stimulationsparameter, wie z. B. eine hohe Zielgerichtetheit (DIR) mit dem Potenzial geringerer Hautsensationen und elektrischer Feldamplituden in entfernten Hirnarealen. Die statistischen Vergleiche der 20ms SEF-Spitzenamplituden aus der experimentellen Studie in dieser Arbeit zeigten, dass der D-CMI-Ansatz den bipolaren Standard-TDCS-Ansatz, der auf das somatosensorische Brodmann-Areal 3b abzielt, übertrifft. Eine reduzierte Hautempfindung und Konsistenz während des gesamten Experiments mit D-CMI-basierter Scheinkonditionierung war ebenfalls erfolgreich. Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten darauf hin, dass die D-CMI-Methode in Verbindung mit einer hochindividualisierten Schädelkonduktivität, die durch eine realistische Kopfmodellierung kalibriert wird, zu einer besseren Kontrolle der Stimulationsergebnisse führen kann als die Standard-TDCS-Methoden. Eine integrierte kombinierte MEG- und EEG-Quellenanalyse mit D-CMI-Montagen für die mc-tDCS-Stimulation kann möglicherweise die Kontrolle und Reproduzierbarkeit verbessern und die Empfindlichkeitsunterschiede zwischen Schein- und realen Simulationen verringern.



https://doi.org/10.22032/dbt.59595
Berlt, Philipp;
Messkonzepte für Funksysteme bei Mobilfunk-basierter Fahrzeugkommunikation. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2023. - 1 Online-Ressource (ii, 171 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in interdisziplinärer Weise mit Fragestellungen und anhand von over-the-air Tests mit Lösungsansätzen zur Antennenmesstechnik und Funkkanalemulation sowie mit Testverfahren bei LTE-basierter Mobilkommunikation im Kontext vernetzter Automobile. Die Herausforderung besteht darin, dass der Speisepunkt der Antennen aufgrund des Einbauzustandes im Fahrzeug sowie der fortschreitenden Integration von Antennen und Empfängern nur schwer oder gar nicht zugänglich ist. Durch Nutzung modulierter Kommunikationssignale gelingt es, direkt und ohne komplexe Algorithmen dreidimensionale Gewinn- und Phaseninformation von Fahrzeugantennen im Einbauzustand aus einfachen Leistungsmessungen zu ermitteln. Kenntnis des Phasendiagramms der Antennen ist insbesondere bei der Übertragung mit mehreren Antennen essenziell und wird außerdem für die Bestimmung der Position von Antennen anhand ihres Phasenzentrums benötigt. Nach der Charakterisierung der Strahlungseigenschaften der Antennen werden diese als Teil einer Funkumgebung betrachtet und in der Funkkanalnachbildung berücksichtigt. Für die Bestimmung der Leistungsfähigkeit von Fahrzeugantennen durch die Emulation drahtloser Ausbreitungskanäle wurden im Rahmen dieser Arbeit mittels programmierbarer Funkmodule Alternativen zu etablierten Kanalemulatoren sowie die Zahl und Anordnung von Beleuchtungsantennen für die Nachbildung räumlicher Eigenschaften erforscht. Im Bereich realer und virtueller Fahrtests mit vernetzten Automobilen bestehen die Ergebnisse dieser Arbeit aus einem Messkonzept für virtuelle Fahrtests mit dem Ziel der Nachbildung relevanter Ausbreitungseffekte aus realen Fahrtests. Als relevantes Testszenario wurden die Grenzbereiche zwischen Mobilfunkzellen, bzw. die Nachbarbasisstation als größter Störeinfluss, identifiziert. Anhand gezielter Regelung von Nutz- und Störsignalpegeln im virtuellen Test kann das Verhalten des Testgeräts an den kritischen Stellen in Nähe der Zellränder mit Schwankungen < 5 % nachgebildet werden. Dieses Konzept ermöglicht einen einfachen Test, ohne notwendigerweise detaillierte Kenntnis des Funkkanals haben zu müssen, indem der Fokus auf der Nachbildung von für die Übertragung kritischen Szenarien anstelle der Nachbildung eines spezifischen Funkkanals liegt.



https://doi.org/10.22032/dbt.59165
Behrens, Arne;
Plasma based 2.5D+ micro and nanostructuring for whispering gallery mode resonators. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2023. - 1 Online-Ressource (xii, 172 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Whispering gallery mode resonatoren werden für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen in der Industrie und im akademischen Bereich eingesetzt. Die Arbeit mit WGM ist mit Hürden wie die Herstellung, Charakterisierung und Anregung verbunden. Das Ziel dieser Arbeit ist es, neue Konzepte vorzustellen, um diese Hürden zu verringern. Die Herstellung von photonischen Strukturen beruht auf der Mikrofabrikationstechnik, die keine Kontrolle des Seitenwandwinkels erlaubt. Die Steuerung des Seitenwandwinkels in SiO2 bei gleichzeitig sehr geringer Oberflächenrauhigkeit würde einen neuen Freiheitsgrad ermöglichen und die Leistung photonischer Strukturen verbessern. Es wird eine systematische Untersuchung vorgestellt, die den riesigen Parameterraum des Ätzprozesses mit einem ”educated guessing”-Ansatz eingrenzt, bis DoE-Ansätze realisierbar werden. Dies geschieht in mehreren Schritten. Zur Untersuchung der verbleibenden Parameter wird eine Surface-Response-Methodology angewandt. Das erstellte Modell ist validiert und stimmt gut mit den Experimenten überein und kann daher zur Optimierung verschiedener Responsevariablen wie Seitenwandwinkel, Rauheit und Ätzrate verwendet werden. Die Substrattemperatur ermöglich die Kontrolle des Seitewandwinkels von 50&ring; bis 90&ring;. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dann in Kombination mit dem bereits vorhandenen Wissen in der Community genutzt, um die Fertigungsmöglichkeiten der Gruppe Technische Optik im Reinraum zu erweitern. Das SiO2-Verfahren ist auch für das Ätzen von Si3N4 mit hervorragenden Ergebnissen geeignet. Diese Mikrofabrikationstechniken werden dann für die Herstellung von 2,5D+ WGMRs eingesetzt. Es wird eine neue Charakterisierungstechnik vorgeschlagen, die die emittierten Photonen für die Analyse von WGM nutzt. Dazu wird eine Einzelphotonentechnologie wie die zeitkorrelierte Einzelphotonenzählung verwendet, die neben klassischen Intensitätsbildern auch die Aufnahme von räumlich aufgelösten Lebenszeitbildern ermöglicht. Ein experimenteller Aufbau wird konzipiert und realisiert. Aus fluoreszierendem Material hergestellte WGMs werden mit den vorgeschlagenen Techniken angeregt und analysiert; durch die Analyse der Lebensdauern können die Q-Faktoren der WGMs bestimmt werden. Schließlich wird ein alternativer Weg zur Einkopplung von Licht in WGM vorgeschlagen, der monolithisch integrierte DOE auf WGM verwendet. Aufgrund eines fehlenden theoretischen Rahmens werden Simulationen durchgeführt, um DOE und WGM separat zu modellieren. Die vorgeschlagenen Elemente werden mit den entwickelten Mikrofabrikationsverfahren hergestellt und mit dem neuartigen Charakterisierungsaufbau analysiert.



https://doi.org/10.22032/dbt.59169
Hahm, Christoph;
Direkt abgeformte Betonbauteile für Präzisionsanwendungen im Maschinen- und Gerätebau. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2023. - 1 Online-Ressource (XVI, 146 Seiten). - (Berichte aus dem Institut für Maschinen- und Gerätekonstruktion (IMGK) ; Band 40)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2023

Präzisionssysteme können durch die Verwendung von Werkstoffen mit dem gleichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten thermisch stabil realisiert werden. Häufig wird Naturstein für Präzisionsanwendungen verwendet, da dieser sehr fein bearbeitet werden kann, thermisch sowie mechanisch langzeitstabil und korrosionsbeständig ist. Die Gestaltungmöglichkeiten sind jedoch durch die kostspielige und zeitaufwendige Bearbeitung stark eingeschränkt. Ein vielversprechender Ansatz zur Herstellung von Präzisionsbauteilen für die gesamte Maschinenstruktur ist die Verwendung von speziellen selbstverdichtenden Betonen (SCC=Self Compacting Concrete). Mit Beton als Alternativmaterial können vergleichbare mechanische Eigenschaften erzielt und wesentliche Gestaltmerkmale urformend hergestellt werden. Durch die niedrigen Materialkosten amortisieren sich die Werkzeugkosten schon bei kleinen Losgrößen. Teile aus SCC weisen im Herstellungsprozess ein zeit- und klimaabhängiges Schrumpfen und Quellen auf, womit Änderungen in der Bauteilgestalt verbunden sind. Allerdings konnte die Stabilisierungszeit beim Aushärteprozess deutlich verkürzt werden. In einer Langzeitstudie über fast zehn Jahre wurde eine mit Naturstein vergleichbare Formstabilität belegt. Darüber hinaus wurde eine Simulationsmethode entwickelt, um die Formänderung komplexer Geometrien vorherzusagen. Mit diesem Werkzeug kann eine Schalungsgeometrie entwickelt werden, die zu einem Fertigteil führt, welches annähernd der idealen Geometrie entspricht. SCC kann auch als alternatives Material für Teile mit hoher spezifischer Steifigkeit in beweglichen Maschinenstrukturen eingesetzt werden. Um eine mit Stahl- oder Aluminiumleichtbauteilen vergleichbare Zuverlässigkeit zu gewährleisten, muss die Betriebsfestigkeit verbessert werden. Der Einsatz von Stahl– oder Kohlefasern als Bewehrung ist nicht sinnvoll, da diese zu inhomogenem thermischen Verhalten führen. Alternativ kann eine Armierung durch die Aufbringung von organo–funktionellen Beschichtungen mit erhöhter Zugfestigkeit erfolgen. Die Wirkungsmechanismen und Zusammenhänge mit der Dauerfestigkeit wurden analysiert, um eine experimentelle Methode zur Bestimmung des Beschichtungseinflusses zu entwickeln. Abschließend erfolgt die Übertragung der Ergebnisse auf ein Verfahren zur Vorhersage der Betriebsfestigkeitssteigerung von beschichteten Betonbauteilen mit beliebiger Geometrie.



https://doi.org/10.22032/dbt.59146