Studienabschlussarbeiten am Institut

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Eisenhuth, Susanne;
Fluoreszenzbasierte Charakterisierung von zellulärem Scherstress in Chipsystemen unter Flussbedingungen. - 71 S. Ilmenau : Techn. Univ., Masterarbeit, 2012

Die Kultivierung von eukaryotischen Zellen in der klassischen Zellkultur ist meist aufwändig, fehleranfällig und beruht auf statischen Messprinzipien. Die automatisierte Kultivierung von Zellen in mikrofluidischen Chipsystemen bietet eine Möglichkeit der Optimierung, da sie automatisierbar ist, eine bessere Kontrolle der Kultivierungsbedingungen bietet und dynamische Analyseanwendungen erlaubt. In der Arbeit wurde ein inkubatorunabhängiges, durchflussbasiertes Chipsystem entwickelt, welches mit einem Heizelement arbeitet und ohne CO2-Begasung eine stabile und sterile Wachstumsumgebung für die Zellen gewährleistet. Mit diesem System war das online Monitoring von im Chip, unter Flussbedingungen kultivierten Zellen vereinfacht möglich. Die in mikrofluidischen Chipsystemen wirkende Scherbelastung auf Zellen, welche zu zellulärem Stress und metabolischen und morphologischen Veränderungen führen kann, wird seit längerem intensiv untersucht. Hierbei hat sich gezeigt, dass der wirkende Scherstress über Veränderungen der Membranviskosität vermittelt wird. Aus diesem Grund wurde mit Hilfe von FCVJ, einem molekularen Rotor und viskositätssensitiven Fluorophor, welches eine hohe Affinität zu Zellmembranen aufweist, versucht den wirkenden Scherstress zu charakterisieren. Hierfür wurden zum einen die viskositätsabhängigen Eigenschaften von FCVJ untersucht. Zum anderen wurden Durchflussversuche im Chip an FCVJ-gefärbten Zellen gemacht. Die Viskositätsabhängigkeit der Fluoreszenzquantenausbeute von FCVJ konnte bestätigt werden, ebenso wie scherbedingte Änderungen der Membranviskosität von Zellen. Es konnte gezeigt werden, dass sich FCVJ als Werkzeug für Untersuchungen der Scherbelastung in mikrofluidischen Zellkultivierungs- und Testsystemen eignet.



Fechner, Felix;
Vergleich der Durchlässigkeitsfunktionen von Partikelfilterpapieren gemessen nach EN1822 und mit einem Scanning Mobilitiy Particle Sizer. - 49 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2011

Ziel dieser Arbeit ist der Vergleich von Messkurven der Durchlässigkeit von Partikelfiltern aufgetragen über die Größe der anströmenden Partikel, die mit Hilfe verschiedener Messaufbauten gewonnen wurden. Um den qualitativen Verlauf dieser Kurven nachzuvollziehen, wurde eine einführende Betrachtung in die Theorie der Partikelgrößenverteilungen und die Filtertheorie erstellt. Diese basieren auf der Statistik und der Hydrodynamik. Statistische und stochastische Theorien beruhen zu einem großen Teil auf dem mathematischen Konzept der Maßtheorie, welches hier ebenfalls im Rahmen der später benötigten Definitionen und Sätze vorgestellt wird. Die zentrale Rolle der logarithmischen Normalverteilung für die Partikelgrößenverteilungen wird mit Hilfe des Zentralen Grenzwertsatzes der Stochastik nachgewiesen. Die Filtertheorie befasst sich zum einen mit dem Umströmungsverhalten von Filterfasern und nutzt die gewonnenen Erkenntnisse zur Beschreibung von Abscheidevorgängen. Insbesondere liefert sie die theoretische Begründung für den Verlauf der Messkurven. Ergänzend werden die theoretischen Grundlagen der in der praktischen Arbeit angewandten Messvorgänge erläutert. Diese stellen grundlegende Messprinzipien der Aerosolmessung dar und treten auch in vielen anderen Bereichen auf. Anknüpfend werden die Messaufbauten und Parameter der zwei verglichenen Messungen vorgestellt. Es wurde an den Filterpapieren MG230, AX4470 und AX6650 gemessen. Bei MG230 handelt es sich um ein relativ durchlässiges Papier, wohingegen AX4470 und AX6650 hohe Abscheideleistungen aufweisen. Da eine der beiden Messungen direkt die Durchlässigkeit misst, während die andere Partikelverteilungen vor und hinter dem Filter bestimmt, müssen, um eine sinnvolle Auswertung durchführen zu können, diese zunächst ineinander überführt werden. Hierzu wurde ein Wolfram-Mathematica File erstellt, der auch in Zukunft verwendet werden kann. Es wird ein experimentell ermitteltes funktionales Gesetz für die Partikelverteilung hinter dem Filter angegeben. Abschließend werden die Messwerte der beiden verschiedenen Methoden verglichen. Die Bestimmung der Maximalstelle der Durchlässigkeitsfunktion des Filters ist mit beiden Verfahren gut möglich. Die genauen Kurvenverläufe weichen allerdings oft stark voneinander ab.



Fuge, Robert;
CNT Dispersionen - ihre Anwendung als druckbare leitfähige Tinten. - 56 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2011

Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Herstellung elektrisch leitfähiger Dispersionen, auf Basis von Carbon Nanotubes (Kohlenstonanoröhren). Für die Herstellung dieser Dispersionen wurden zwei unterschiedliche Basislösungsmittel verwendet (Wasser, Ethanol). In Abhängigkeit des jeweiligen Lösungsmittels wurden verschiedene Polymermatrizes verwendet, welche als Haftungs und Bindemittel fungieren sollen und in welche die Carbon Nanotubes erfolgreich eingebettet wurden. Die Dispersionen wurden mittels unterschiedlicher Geräte und Chemikalien erzeugt, hierbei stellte sich heraus das die Reihenfolge der Dispersionsschritte untereinander von Bedeutung ist. Die erzeugten Dispersionen wurden anschließend auf verschiedene Substrate aufgetragen und auf ihre elektrisch leitfähigen und sensitiven Eigenschaften getestet. Die sensitiven Untersuchungen wurden mittels Zyklischer Voltammetrie Versuche und elektrochemischen Impedanzspektren durchgeführt. Diese elektrisch leitfähigen Dispersionen sollen als Grundlage für druckbare elektrische Tinten dienen.



Meierott, Stefan;
Einfluss von organischen Lösungsmitteln auf die Gestalt und optischen Eigenschaften von ZnO-Nanopartikeln bei der Mikrodurchflusssynthese unter hydrothermalen Bedingungen. - 47 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2010

Diese Bachelorarbeit stellt sich der Aufgabe, die hydrothermale Synthese von Zinkoxid unter Anwesenheit von Monoethylenglycol (MEG) auf ein Mikrodurchflusssystem zu übertragen und die Einflüsse der Lösungsmittelkonzentration auf die Form, Größe und optischen Eigenschaften der Partikel quantitativ zu beschreiben. Zwei Ansätze mit unterschiedlichen Eduktlösungen, aber gleicher Prozessführung, werden diskutiert und mögliche Bildungsmechanismen qualitativ formuliert. Zur Herstellung wird die Technik des segmentierten Flusses in einem Mikrodurchflusssystem angewendet. Die Charakterisierung erfolgt über Rasterelektronenmikroskopie und UV/Vis-Spektroskopie. Die synthetisierten Partikel unterschieden sich je nach Ansatz in ihrer Größe und ihren optischen Eigenschaften. Unter Anwendung wässriger Eduktlösungen konnten inhomogene Partikel mit Durchmessern von 200 - 900 nm hergestellt werden. Bei Eduktlösungen mit MEG wurden Partikel um 100 nm synthetisiert. Es konnte ein linarer Zusammenhang von Größe und Wellenlänge der Extinktionsmaxima mit dem Volumenanteil des MEG an der Reaktionsphase vermutet werden. Die Wellenlänge des Extinktionsmaximums nahm mit (0,58 ± 0,08) nm/%Vol. ab, die Partikelgröße mit (2,4 ± 0,1) nm/%Vol. Die Form der Partikel variierte in beiden Ansätzen mit zunehmendem MEG-Anteil von blumenförmig nach sphärisch, die Standardabweichung der Mittelwerte der Partikeldurchmesser lag bei 20 %.



Zhi, Di;
Charakterisierung von Zellkulturen durch Energie-Transfer und pH-sensitive Chemochips. - 73 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die vorliegende Arbeit liefert einen Beitrag zum Zell-Kultur-Monitoring. Es ermöglicht ein Monitoring der Zell-Kulturen unter Einsatz von Chemochips. Die Vorteile von Chemochips sind vor allem: Durch Anwendung des Fluoreszenz-Auslese-Prinzips können die hochempfindlichen Chemochips wegen ihrer parallele Bestimmung einer Vielzahl von Analyten weithin in der Biotechnologie verwendet werden. Aufgrund des leichten Herstellungsprozesses erfordern die Chemochips einen relativ geringen Aufwand bei der Instrumentierung. Trotz einer großen Anzahl von Forschungsarbeiten zum Zell-Kultur-Monitoring ist dieses Verfahren, ein Zell-Kultur-Monitoring mit Chemochips zu betreiben, bisher nicht bekannt. In der vorliegenden Arbeit wurde ein neues Array-Format mit 4x4 Blocks bei Chemochips eingesetzt. Wegen der zeit-parallelen Messung kann das neue Array-Format die Messzeit verkürzen. Außerdem wurden in dieser Untersuchung die Mikrospott-Arrays mit Farbstoffen in binärer Kombination eingesetzt. Diese Arbeit dient dazu, Wechselwirkungen zwischen zwei Farbstoffen festzustellen, besonders durch die Energie-Übertragung zwischen ihnen und deren Einfluss auf die Fluoreszenzantwort während der Zell-Kultur zu untersuchen. Ein weiteres Ziel der Arbeit bestand darin, Chemochips zu entwickeln, die eine pH-Messung während der E. coli-Kultur in Echtzeit ermöglichen. Die Ergebnisse der Arbeit sind durch die Untersuchungsabfolge und die Hauptkomponentenanalyse in drei Schlussfolgerungen zu untergliedern: - Die Fluoreszenzantwort der Farbstoffe für die Probenlösungen während des E. coli-Kultur-Monitoring mit Chemochip entsprechen dem Verlauf des pH-Wertes, gemessen mit der konventionellen Glaselektrode und bezogen auf den bereits genannten Wachstumsprozess der E. coli-Kultur und der damit verbundenen Anreicherung von Säure-Metaboliten. - Der reine Farbstoff H110 weist im Vergleich zu den anderen reinen Farbstoffen, bezogen auf die Referenz-Elektrode, den günstigsten Verlauf der relativen Intensität auf. Alle Farbstoff-Kombinationen auf den Mikrospot-Arrays beeinflussen das Fluoreszenzverhalten und zeigen eine Überlagerung der Intensitäten bei den reinen Farbstoffen. - Die pH-Veränderung in der Anfangsphase der E. coli-Kultur, die durch die Farbstoffe in unterschiedlichem Maße angezeigt wird, ist von Störungsfaktoren, wie z. B. durch den anfänglichen Glucose-Gehalt verursacht. In der vorliegenden Arbeit sind pH- und Polarität-sensitive Farbstoffe in den Mikrospot-Arrays eingesetzt worden. die hochempfindlichen Fluoreszenzfarbstoffe sind deshalb verwendet worden, um einen leistungsfähigen Sensor für eine Analyse mittels Daten-Readout von Mikrospot-Arrays zu ermöglichen [27]. Doch kann die molekulare Fluoreszenz als ein sehr empfindliches Phänomen neben dem pH-Wert und der Polarität des Mediums durch mehrere Parameter beeinflusst werden. In der Zukunft können z.B. Glucose-sensitive Farbstoffe zusätzlich eingesetzt werden, um die Veränderung des Glucose-Gehalts im Verlauf der Zell-Kultivierung zu detektieren. Außerdem wird der Aufbau der Versuchsordnung in der Zukunft optimiert werden können. Eine automatische Versuchsordnung ist bei der weiteren Arbeit einzusetzen, um das online-Monitoring zu realisieren.



Katzmann, Julia;
Einfluss der Beschichtungsbedingungen auf die antibakterielle Wirkung von dünnen gesputterten Titandioxid-Schichten. - 39 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2008

Mit UV-Licht bestrahltes Titandioxid zeigt bekannter weise die Fähigkeit zum photokatalytischen Abbau von organischen Substanzen. Eine weitere interessante Eigenschaft dieses Materials ist seine antimikrobielle Wirkung, welche Anwendungen als selbstdesinfizierende Oberflächen eröffnet. Im Rahmen dieser Arbeit wurden dünne TiO2-Sputterschichten mit einer SiO2-Barriereschicht zwischen Glassubstrat und TiO2 auf ihre Fähigkeit untersucht, das Darmbakterium Escherichia coli (E. coli) zu schädigen. Ziel war es, die antibakterielle Wirkung in Abhängigkeit von dem Abscheidedrücken während der Schichtherstellung zu messen. Dazu wurden während des Sputterprozesses sowohl der Sauerstoff- als auch der Argon-Partialdruck variiert sowie bei einem Teil der Proben eine Temperaturbehandlung bei 450 ˚C durchgeführt. Zur Bestimmung der antibakteriellen Wirkung wurden Suspensionen von E. coli in physiologischer Kochsalzlösung auf die Proben gegeben und nach Bestrahlung mit UV-Licht die Schädigung der Bakterien im Vergleich zum reinen Glassubstrat bestimmt. Hierfür kam ein Lumineszenz-Test (BacTiter-GloTM-Assay, Promega, Mannheim) zur Messung des bakteriellen Adenosintriphosphates (ATP), das mit Zellzahl und Niveau des Energiestoffwechsels korreliert, zum Einsatz. Es zeigte sich bei allen beschichteten Proben eine größere Abnahme des bakteriellen ATP-Gehaltes als bei reinem Glas. Die Ergebnisse der Versuche zeigen, dass sich die antibakterielle Wirkung des Titandioxids bei niedrigen Abscheidedrücken durch das Tempern erhöht, bei hohen Drücken verringert wird - ein Verhalten, wie es auch bei der photokatalytischen Aktivität beobachtet wurde. Zudem wurde eine deutliche Zunahme der Aktivität mit der Schichtdicke gefunden.



Kappel, Stefan;
Herstellung und Erprobung von Katalysatoren für ausgerichtete Carbon-Nanotubes. - 50 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Diese Arbeit beinhaltet die Untersuchung verschiedener Katalysatoren in Hinsicht auf ihre Eignung zur Herstellung von ausgerichteten Kohlenstoffnanoröhren (CNT). Es werden verschiedene Katalysatoren hergestellt und die damit erzielten Ergebnisse in der CNT-Synthese durch Gasphasenabscheidung (CVD) verglichen. Dafür werden Methoden der Elektronenmikroskopie (REM, TEM) und die Raman-Spektroskopie eingesetzt. Im ersten Kapitel werden die Anwendungsziele dieser Untersuchungen dargestellt. Im zweiten Kapitel werden die Eigenschaften der CNT und Grundlagen der Herstellung dieser mittels CVD vorgestellt. Auch auf die Herstellung und den Einsatz der verwendeten Katalysatoren, Ferrocen und Eisen-Molybdän-Bimetallkombinationen, wird an dieser Stelle eingegangen. Die durchgeführten Experimente zur Herstellung der Katalysatoren und der CNT werden im dritten Kapitel beschrieben. Dabei werden auch die CVD-Aufbauten mit Benzol und Ethen als Kohlenstoffquelle vorgestellt und ein kurzer Überblick der genannten Charakterisierungsmethoden (REM, TEM, Raman) gegeben. Im vierten Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchungen vorgestellt. Diese beinhalten die Charakterisierung der verschiedenen hergestellten Katalysatoren und der damit synthetisierten CNTs, sowie einen Vergleich dieser untereinander. Zusätzlich wird eine beispielhafte anwendungsorientierte Behandlungsmethode von Schichten ausgerichteter CNT bewertet. Kapitel fünf gibt schließlich noch einmal eine Zusammenfassung der gewonnenen Ergebnisse.



Kästner, Christian;
Synthese, Trennung und Charakterisierung endohedraler Mono-und Dimetallofullerene. - 64 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden endohedrale Mono- und Dimetallofullerene nach dem Krätschmer-Huffman-Verfahren synthetisiert und charakterisiert. - Es wurde gezeigt, dass für die Synthese der endohedralen Cer-Fullerene Ceroxidpulver ebenso geeignet ist wie der Einsatz metallischen Cerpulvers. In dem gewonnen Fullerenextrakt konnten eine Reihe endohedraler Mono- und Dimetallofullerene massenspektrometrisch nachgewiesen werden. Zur weiteren Verarbeitung konnten die höherkonzentrierten endohedralen Fullerene CeC82, Ce2@C72, Ce2@C76, Ce2@C78 und Ce2@C80 mittels HPLC isoliert werden. - Alle isolierten Fullerene wurden mittels UV-VIS-NIR-Spektroskopie charakterisiert. Vom Monometallofulleren Ce@C82 wurden elektrochemisch die Redoxpotentiale bestimmt. Das Dimetallofulleren Ce2@C72 wurde mittels NMR-Spektroskopie untersucht und dessen nicht-IPR-Struktur im Vergleich zum La2@C72 belegt. Die erstmalige Isolierung des Ce2@C76 konnte erfolgreich umgesetzt werden. Durch Einsatz von IR-Spektroskopie konnte die D3h-Symmetrie des Ce2@C78 bestimmt werden. Die Ih-Symmetrie des Ce2@C80 wurde mittels NMR-Spektroskopie und IR-Spektroskopie experimentell nachgewiesen. Die Redoxpotentiale des Ce2@C80 wurde durch elektrochemische Untersuchung ermittelt.



Cao, Jialan;
Nanodiagnostik in Fluidsystemen : optische pH-Auslesung in Nanoliterfluidsegmenten. - 119 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2008

Mikroreaktionstechnik stellt in der Biotechnologie das standard Reaktionssystem dar und ist sehr geeignet für eine Vielzahl von Screeningprozessen. Sie zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie einfach automatisiert werden können und enorme Platzvorteile bieten. Die nicht ausreichende Online-Analytik vor allem im dynamischen Betrieb stellt bisher einen Nachteil dar. Die Bestimmung des pH-Wertes ist eine der wichtigsten chemisch-analytischen Methoden überhaupt. Sie spielt eine wesentliche Rolle für Zellprozesse. Da Zellwachstum und Zellvermehrung oft mit der Änderung der intrazellulären H+-Konzentration verbunden sind. - Leider eine optische pH-Auslesung in der Nanoliterfluidsegementen ist bis heute nicht gegeben. Deshalb lag der Schwerpunkt dieser Arbeit in dem Aufbau und der Optimierung eines nicht-invasiven Messsystems zur optischen pH-Auslesung von pH-sensitive Sensorpartikeln in Nanoliterdurchflusssegmenten. Dafür wurde ein Nanoliterdurchflussfluorimeter aufgebaut. Zur Überprüfung des Systems, wurden verschiedene Kalibrierungen durchgeführt. Die Untersuchungen ergaben, dass der Einsatz von Farbstoff CF/p-HEMA also auch HPTS/p-HEMA in Mikrosegmenten möglich ist. - Wegen der Kompaktheit erweist sich der Messaufbau als ausreichend robust gegen Störeinflüsse, wie beispielsweise die Beleuchtung von außen. Das aufgebaute Fluorimeter bringt noch den zusätzlichen Vorteil, dass es an jedem beliebigen Ort eingesetzt werden kann. Dabei werden die Resultate vor Ort verfügbar gemacht und die Analysezeit zwischen Probennahme und Analyse verkürzt. Der Einsatz des aufgebauten Fluorimeters zur optischen pH-Auslesung in Nanolitersegementen lieferte reproduzierbare und mit anderen Methoden vergleichbare Ergebnisse. Während der Untersuchungen wurden verschiedene Parameter, welche die Fluoreszenzintensität beeinflussen bzw. Messfehler verursachen, systematisch charakterisiert und behoben. Die gewonnen Ergebnisse sind vergleichbar mit denen aus anderen Arbeiten der Universität Regensburg, Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Wolfbeis. Hinsichtlich der Reproduzierbarkeit ist die Messwertqualität des in dieser Arbeit beschriebenen Aufbaus mit derjenigen des Fluoreszenzmikroskops vergleichbar und zeigt ein außerdem besseres Ergebnis im Hinblick auf Signal-Rausch-Verhältnis und Standardabweichung. Anschließend wurde in einem Anwendungsbeispiel für das kontinuierliche pH-Monitoring von sich in Segmenten abspielenden Bioprozessen am Beispiel des Wachstums von E.coli Bakterien gezeigt und diskutiert. Bei den Versuchen mit E.coli konnte für die eingesetzte Sensorbeadkonzentration keine Einschränkung bezüglich des Wachstums festgestellt werden. Die Ergebnisse vom Messaufbau stellten im Vergleich zu den mittels pH-Elektrode ermittelten Ergebnissen einen Erfolg dar. Der Einsatz des Messaufbaus für andere biologische und auch für chemische Anwendung kann vielseitig sein und durch flexible Änderung der Bauteile (z.B. Filter, Anregungsquellen etc.) einfach realisiert werden.



Held, Marie;
Examining the behaviour of fungal cells in microconfined mazelike structures. - 103 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die Fadenpilze sind eine sehr große, entstehungsgeschichtlich erfolgreiche Organismengruppe. Sie besiedeln mikrostrukturierte Lebensräume wie zum Beispiel das Erdreich, Holz, Laub aber auch pflanzliches und tierisches Gewebe. Die wichtigste Untereinheit von Fadenpilzen sind Hyphen, die durch ein lineares Spitzenwachstum geprägt sind. Die anfängliche Wachstumsrichtung wird kontinuierlich beibehalten. In periodischen Abständen bilden sich Verzweigungen von denen wiederum Hyphen ausgehen, die sich jeweils in die am Verzweigungspunkt etablierte Richtung ausdehnen. Dieses Verzweigungsmuster erlaubt dem Pilzmyzel eine größtmögliche Erkundung und Ausbeutung von Nahrungsquellen. Der natürliche Lebensraum der Fadenpilze besteht jedoch hauptsächlich aus Hindernissen in der Größenordnung von Mikrometern, die das Wachstum beeinflussen. Verzweigungsabstände und -winkel gehören zu diesen beeinflussten Wachstumsparametern. Mikrofluidische Strukturen aus dem Polymer PDMS, abgeformt von Si Strukturen (hergestellt durch DRIE), werden genutzt um dreidimensionale Mikrokanäle herzustellen, die die natürliche Beschränkung nachahmen sollen. Das Verhalten und die Veränderung der Hyphen in diesen mikrofluidischen Strukturen werden untersucht und mit dem räumlich nicht eingeschränkter Hyphen verglichen. Weiterhin wird der Einfluss von Zylinder- und Pyramidenfeldern unterschiedlicher Dichte auf das Wachstum von N. crassa untersucht. Die Zylinder haben kaum Einfluss auf die Hyphen, gegensätzlich zu den Pyramiden, auf deren Spitzen sie "balancierenъ. Die gewonnenen Daten deuten darauf hin, dass der Organismus Neurospora crassa Informationen parallel verarbeitet. Jede Pilzhyphe verhält sich entsprechend bestimmter Wachstumsalgorithmen, die dazu führen, dass eine Kolonie nicht nur den kürzesten oder längsten Weg durch ein Labyrinth findet sondern viel mehr Lösungen. Die Neigung zu Pyramidenspitzen bietet die Möglichkeit, dasWachstum von Hyphen sanft entlang festgelegter Pfade zu leiten ohne die Wachstumsparameter zu stark zu beeinflussen. Das Biocomputing wendet diese "natürlichenъ Algorithmen an, um Lösungen für komplexe mathematische Probleme zu finden.