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Roth, Franziska;
Corporate Citizenship Kommunikation in Mitteldeutschland : wie Unternehmen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ihr gesellschaftliches Engagement kommunizieren. - 125 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Diese Diplomarbeit untersucht die Fragestellung, auf welche Art und Weise Unternehmen in Mitteldeutschland ihr gesellschaftliches Engagement gegenüber der Öffentlichkeit kommunizieren sowohl theoretisch als auch anwendungsorientiert. - Ziel der Untersuchung ist es, Handlungsempfehlungen für die Kommunikation von Corporate Citizenship für engagierte Unternehmen zu geben. Im theoretischen Teil wurde der interdisziplinär geführte fachpolitische Diskurs zum Thema Corporate Citizenship in Deutschland reflektiert. Schwerpunkt war dabei die Rolle, welche der Kommunikation von gesellschaftlichem Engagement bisher zugeschrieben wurde. Public Relations stellte innerhalb der Corporate Citizenship Diskussion und überwiegend aus einer betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise heraus bisher lediglich eine Hilfefunktion zum Aufbau eines positiven Unternehmensimages dar. Fragen der Wirkung oder Glaubwürdigkeit von Kommunikation blieben in diesen betriebswirtschaftlichen Überlegungen meist unberücksichtigt. Durch die Einbeziehung kommunikationswissenschaftlicher Interpretationen der Public Relations können die Funktionen und Potentiale der PR bei der Kommunikation von Corporate Citizenship beschrieben, aber auch deren Grenzen aufgezeigt werden. Zu diesem Zweck wurde die Theorie der integrierten Unternehmenskommunikation und Public Relations von Ansgar Zerfaß als theoretische Orientierung der Corporate Citizenship Kommunikation und als struktureller Rahmen für die deskriptive Darstellung der Ergebnisse der praktischen Analyse herangezogen: Bestandteil der Arbeit ist eine Unternehmensbefragung, an der sich 12 in Mitteldeutschland tätige Unternehmen, darunter kleine und mittelständige, aber auch multinational agierende Großunternehmen beteiligt haben. In qualitativen Experten-Interviews haben Firmeninhaber, Geschäftsführer, Niederlassungsleiter, Marketingmanager, Pressesprecher und Leiter der Unternehmenskommunikation darüber gesprochen, wie die von ihnen vertretenen Unternehmen ihre Rolle in der Gesellschaft sehen, in welchen Bereichen sie sich engagieren, mit welchen Partnern sie kooperieren, wie sie ihr Engagement nach außen kommunizieren und welche besonderen Herausforderungen sie bei der Kommunikation von Corporate Citizenship für engagierte Unternehmen sehen.



Enders, Michael;
Aufgaben und Leistungen der Medien in der Kriegsberichterstattung : Bestandsaufnahme und Bewertung inhaltsanalytischer Studien. - 144 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Diese Diplomarbeit geht der Forschungsfrage nach, inwiefern Medien in der Kriegsberichterstattung ihren auf demokratisch-juristischen Normen beruhenden Aufgaben und Leistungen nachkommen. Basierend auf diesen Normen und auf der damit verbundenen Bedeutung der Medien in der Demokratie lassen sich grundlegende mediale Aufgaben und Leistungen identifizieren. Die zentrale Aufgabe der Medien in Demokratien besteht in der Bereitstellung einer virtuellen Agora, also eines virtuellen Raums zur Herausbildung der öffentlichen Meinung. Zur Erfüllung dieser Aufgabe ist es nötig, von den Medien Leistungen zu fordern. Diese lassen sich zusammenfassen als Informations-, Kontroll- und Orientierungsleistung. Diese drei Leistungen sind entscheidend für die Erfüllung der zentralen Aufgabe in der Demokratie. Aber auch für die Kriegsberichterstattung gilt, dass es einer Erfüllung der Leistungen bedarf. Ist dies nicht der Fall, so besteht die Gefahr, dass die Bevölkerung in Demokratien ob einer unsachgemäßen, sauberen Darstellung des Krieges, in welcher die militärische und ökonomische Einflussnahme zu groß ist, allzu leicht der subjektiven Kriegslogik einiger Weniger nachgibt. Der Krieg wäre dann nichts weiter als ein alltägliches Mittel zur Konfliktbewältigung. In einer Sekundäranalyse vorhandener Inhaltsanalysen zu verschiedenen Kriegsberichterstattungen der letzten Jahre geht diese Arbeit der Forschungsfrage nach. Die Sekundäranalyse bringt dabei zum Vorschein, dass die Kriegsberichterstattung zu einem großen Teil ihren Leistungen nicht gerecht wird. Scheinbar sind die auf die Medien einströmenden Einflüsse, seien sie nun ökonomischer oder struktureller Art, zu einem großen Teil ausschlaggebend. In den einzelnen Berichterstattungen gibt es Elemente, die für eine Einhaltung der Leistungen sprechen. Jedoch wird aus nur wenigen Inhaltsanalysen ersichtlich, dass die darin untersuchte Kriegsberichterstattung tatsächlich den formulierten medialen Leistungen entgegen kommt. Auf einer höhere Abstraktionsebene, in der die einzelnen Kriegsberichterstattungen nicht mehr losgelöst und isoliert voneinander gesehen werden, sondern als Ganzes, ergibt sich ein Bild der bedingten Leistungserfüllung. Zwar wird die Kontrollleistung nicht eingehalten, die anderen beiden Leistungen können aber als eingehalten identifiziert werden. Man kann daher von einer quantitativen Leistungserfüllung ausgehen. Dennoch ist Kritik an der Kriegsberichterstattung berechtigt, denn es stellt sich die Frage, wie weit diese quantitative Leistungserfüllung gefasst werden soll. Bedarf es dafür fünf, zehn, oder gar einhundert unterschiedlicher Medienprodukte? Eine strikte Festlegung auf eine bestimmte Zahl ist weder hilfreich, noch ausreichend nachvollziehbar. Es scheint aber gerechtfertigt zu sagen, dass die Anzahl der Medien, derer es bedarf um ein einigermaßen ausgewogenes Bild des Konfliktgeschehens zu behalten, auch im Sinne der knappen Ressource Zeit in überschaubarem Rahmen bleiben muss. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass ob der Bedeutung der Medien in modernen Demokratien auf dem Gebiet der Kriegsberichterstattung noch Handlungsbedarf von Seiten der Medien besteht. Sie müssen sich zum Einen der Tragweite ihrer eigenen institutionellen Bedeutung klar zu werden. Zum Anderen ist die Anstrengung zu erhöhen, den vielfältigen Einflussmöglichkeiten von Seiten der Politik, des Militärs und der Wirtschaft in dem Sinne Rechnung zu tragen, dass man sich ihrer bewusst wird und seinerseits Strukturen entwickelt, die eine möglichst unabhängige Kriegsberichterstattung gewährleisten. Eine umfassende von den Medien initiierte selbstreflexive Betrachtung der Kriegsberichterstattung sind daher von großer Bedeutung. Die Arbeit weist darüber hinaus eine Reihe weiterer interessanter Ergebnisse auf. So zeigen sich bei einem Vergleich der Kriegsberichterstattung des Fernsehens mit der in der Presse deutliche Unterschiede in der Leistungserfüllung. Die Kriegsberichterstattung des Fernsehens ist geprägt von einer oberflächlichen, informationsarmen sowie den Kontext ausblendendenden Darstellung der kriegerischen Auseinandersetzung. Im Gegensatz zu oft geäußerten Befürchtungen zu den möglichen Auswirkungen der im dritten Golfkrieg eingesetzten eingebetteten Reporten konnten in der Arbeit jedoch keine größeren Unterschiede in der jeweiligen Kriegsberichterstattung gefunden werden. Das Einbetten scheint sich auf die Substanz der Kriegsberichterstattung - ihre Leistungserfüllung -, in nur geringem Maße auszuwirken. Auch lassen sich auf Grund der gewählten Vorgehensweise Aussagen zum wissenschaftlichen Diskurs tätigen, der in den einzelnen Inhaltsanalysen zum Ausdruck kommt. Es zeigt sich, dass dieser facettenreich ist, vielen unterschiedlichen Fragen nachgeht und sich einer ganzen Reihe unterschiedlicher Methodiken und Herangehensweisen bedient. Hierin spiegelt sich zweifelsohne die der Kriegsberichterstattung innewohnende Komplexität wieder. Allerdings fehlt es dem wissenschaftlichen Diskurs an Schärfe und Systematisierung. Er konzentriert sich größtenteils auf Einzelfälle. Es werden Ausschnitte der Kriegsberichterstattung beleuchtet. Zeit- und konfliktübergreifende Studien fehlen. Ein übergreifendes Bild der Bedingungen und Auswirkungen der Kriegsberichterstattung kommt so leider nicht zustande.



Thießen, Ansgar;
Strategische Kommunikation oder unreflektiertes Zweckbündnis? : das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus in Krisen. - 141 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Ausgangspunkt - Die Auseinandersetzung mit Krisen jedweder Art hat in den vergangenen Jahren sowohl im Blickfeld der wissenschaftlichen Auseinandersetzung als auch hinsichtlich praktischer Herausforderungen enorm an Relevanz gewonnen. Nicht zuletzt durch die verheerenden Auswirkungen von Krisen sehen sich fast alle großen Organisationen mit der Notwendigkeit nach einem professionellen Agieren in Krisensituationen konfrontiert. In Zeiten hoher Medienpräsenz von Unternehmen, Verbänden, Parteien oder Öffentlichen Einrichtungen hängt es nicht selten stark von der kommunikativen Leistung ab, ob eine Krise einen Niedergang bedeutet, oder vielmehr maßgeblich zur Steigerung der Reputation beiträgt. Dabei ist keine der Dialoggruppen ist durch ihre Mittlerfunktion derart zentral wie die der Medien, speziell die der Printmedien. Der richtige und vor allem professionelle Umgang mit Journalisten entscheidet oftmals über den Tenor der Berichterstattung und kann über Wohl und Wehe jedweder Institution oder Unternehmen in einer Krisensituation entscheiden. Das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeitsabteilungen und Journalisten ist daher nicht von ungefähr sowohl in der wissenschaftlichen Debatte wie auch in der Praxis immer wieder ein intensiv untersuchtes Themenfeld. Dass Öffentlichkeitsarbeit für Unternehmen ein probates Mittel für die Krisenbewältigung ist, steht außer Frage. Und auch für die journalistische Seite haben Krisensituationen Konsequenzen. Doch obwohl das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus in zahlreichen empirischen Studien der Kommunikations- und Medienwissenschaft untersucht wird, so projizieren jedoch die wenigsten Arbeiten dieses Forschungsfeld auf den Sonderfall einer Krisensituation, obwohl zahlreiche Arbeiten explizit auf diesen Forschungsbedarf hinweisen. Die vorliegende Arbeit greift mit ihrer Themenstellung ebendiesen Forschungsbedarf auf und untersucht das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus ausdrücklich in Krisen. Damit knüpft sie an die wenigen bereits durchgeführten Studien an, mit dem Ziel, zur wissenschaftlichen Durchdringung und Systematisierung jenes Forschungsbereiches beizutragen. Ziel der Arbeit - Ausgehend von der aufgezeigten Problematik verfolgt die Arbeit somit im Wesentlichen drei Ziele: Zunächst soll mithilfe des Intereffikationsmodells nach Bentele et al. die theoriegeleitete Beschreibung des Verhältnisses zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus vorangetrieben werden. Zweitens soll die Arbeit mittels qualitativer Leitfadengespräche relevante empirische Daten liefern, die zur Charakterisierung jenes Verhältnisses beitragen. Grundlage dafür sind theoretisch hergeleitete Hypothesen, die sich einerseits anlehnen an die aktuelle wissenschaftliche Debatte und andererseits an das gewählte Theoriemodell. Ziel ist es also nicht nur den Status quo zu beschreiben (Was), als vielmehr auch Erklärungsansätze für die untersuchten Gegenstände zu finden (Warum). Die gewählte qualitative Methodik liefert dabei keine verallgemeinerbaren Erkenntnisse, sondern lässt vor allem eine tiefgehende, inhaltlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema zu. Drittens ermöglichen die gewonnenen Erkenntnisse einerseits eine Konkretisierung bestehender Hypothesen sowohl in Bezug auf Öffentlichkeitsarbeit wie auch auf Journalismus. Andererseits will die Arbeit nicht nur der wissenschaftlichen Debatte neuen Stoff für die Auseinandersetzung bieten, sondern gleichzeitig praxisrelevante Schlussfolgerungen ziehen und diese in Form von Handlungsempfehlungen im abschließenden Teil präsentieren. Das der Arbeit zugrunde liegende zentrale Forschungsinteresse ist damit, ob das in der Kommunikationswissenschaft diskutierte privilegierte Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus auch Krisensituationen standhält, die sich von alltäglichen Kommunikationsbedingungen stark unterscheiden. Es gilt also zu klären, ob und warum die Ausprägungen jenes Verhältnisses in Krisen in einem ersten Schritt zunächst erkannt und anschließend für die eigene (Kommunikations-)Arbeit strategisch genutzt werden. Oder ob man sich der Handlungen einzelner Akteure bzw. Organisationsmuster der jeweils anderen Seite zwar bewusst ist, seine eigene (Kommunikations-)Arbeit aber nicht weiter daran ausrichtet. Dadurch beantwortet die Arbeit die zentrale Frage, ob das untersuchte Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus tatsächlich von jeder Seite kritisch reflektiert und für die eigene Kommunikationsarbeit strategisch genutzt, oder sich ein Zweckbündnis etabliert hat, welches auch in Krisenzeiten als Status quo akzeptiert wird. Vorgehensweise - Die Arbeit untersucht theoriegeleitet und empiriegestützt anhand einer qualitativen Erhebung das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Printjournalismus in Krisen. Die gewählte Methode der Einzelfallanalyse bietet sich besonders dann an, wenn das Ziel eines Forschungsprozesses einerseits die Hypothesenprüfung und andererseits die Entwicklung neuer Forschungsperspektiven ist, da sie in einem ganz bestimmten Gegenstandsbereich den nötigen Tiefgang liefern sowie andererseits auch auf Besonderheiten einzelner Fälle einzugehen. Als Forschungsinstrument sollen qualitative, teilstandardisierte Leitfadengespräche mit Experten als eine eher offene Interviewform jeweils auf Seiten der Unternehmen und Redaktionen eine Erschließung des Untersuchungsgegenstandes ermöglichen. Die Basis der Interviews ist ein teilstandardisierter Leitfaden, der zentrale Fragen anhand von Vorüberlegungen bereitstellt und genug Raum für Detaillierungsfragen lässt. Bei der Auswertung der Ergebnisse soll nach einer horizontalen Transkription die Globalauswertung nach Legewie das Datenmaterial systematisch analysieren. Für die vorliegende Untersuchung entscheide ich mich auf Unternehmensseite für eine Grundgesamtheit der im Deutschen Aktienindex (DAX) verzeichneten Unternehmen. Aufseiten der Printmedien sollen die auflagenstärksten überregionalen Tageszeitungen in Deutschland untersucht werden. Ich klammere damit Medien wie Rundfunk, Fernsehen, Online u.ä. aus. Im Erhebungszeitraum von sechs Wochen konnte ich insgesamt fünfzehn der siebzehn zugesagten Leitfadengespräche führen davon acht auf Unternehmensseite und sieben in journalistischen Redaktionen. Ergebnisse und Resümee - Geleitet von der Einsicht, dass eine wissenschaftliche und damit theoretische Durchdringung des Themas Krisenkommunikation noch in den Kinderschuhen steckt war es Ziel der Arbeit, diesen Prozess durch die vorliegende Untersuchung weiter voran zu treiben. Die Wahl des Intereffikationsmodells als theoretische Fundierung hat sich dabei in zweierlei Hinsicht als äußerst vorteilhaft erwiesen. So liefert es zum einen das Grundgerüst einer theoretischen Einbettung der Arbeit und verleiht ihr so den nötigen theoretischen Rahmen für eine systematische Überprüfung des Untersuchungsgegenstandes. Zum anderen haben die Ergebnisse gezeigt, dass es sinnvoll ist, ein integratives Modell bei der Analyse von Krisenkommunikation zu wählen, was sowohl eine Betrachtung auf Akteurs- wie auch auf der Strukturebene zulässt. Sowohl auf der Ebene der Handlungen, Instrumente und Routinen der Unternehmen und Journalisten, wie auch auf der Organisationsebene hat die Untersuchung interessante Befunde zu Tage gebracht, die in großen Teilen zu einer Bestätigung des Intereffikationsmodells auch in Krisensituationen beigetragen, aber auch dessen Grenzen klar aufgezeigt haben. Dass die Ergebnisse auch von praktischer Relevanz sind, haben die aufgezeigten Kommunikationsdefizite in Krisen einerseits und die sich daraus ableitenden Handlungsempfehlungen andererseits deutlich gezeigt. Ausgehend von den eingangs gestellten Überlegungen zum Strategiebegriff hat die Untersuchung auf Unternehmensseite gezeigt, dass diese ihre Krisenkommunikation nach wie vor scheinbar nicht in eine langfristige Grand Strategy einbetten. Gleichwohl deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die befragten Unternehmen sowohl durch das Bereitstellen gewisser Strukturen als auch durch ein systematisches Vorgehen in Krisen, großteils die Relevanz strategischer Kommunikation in Krisen erkannt haben. Bleibt man in dem zugrunde gelegten Botan'schen Strategieverständnis, so lässt sich aufseiten der Unternehmen daher zwar keine langfristige Grand Strategy der Krisenkommunikation erkennen, durchaus aber eine Strategy und daraus ableitende Handlungen auf der Ebene der Tactics. Es bleibt mir abschließend die Grenzen der Untersuchung zusammenzufassen. Der Grad einer gewissen Erwünschtheit der Antworten aufseiten der Unternehmen ist sicher nicht zu verkennen. Die Betrachtung des Themas aus zwei gegensätzlichen Perspektiven hat entsprechend zwar interessante aber teilweise auch widersprüchliche Antworten zu Tage gebracht. Erst deren Gegenüberstellung und Diskussion hat eine differenzierte Beschreibung der jeweiligen Themenfelder ermöglicht. Auch hat das in der Arbeit eingeführte Begriffsverständnis von Öffentlichkeitsarbeit, Journalismus, Krise und Strategie Konsequenzen für die Beantwortung der zentralen Forschungsfrage. Schließlich gilt es zu beachten, dass die Ergebnisse nur bedingt verallgemeinerbar sind, denn eine beispielsweise industriebezogene oder hinsichtlich der Mediengattung veränderte Konstellation der Untersuchungseinheiten lässt entsprechend andere Ergebnisse vermuten.



Harders, Venna;
Professionalität in der Markenpositionierung auf Websites von Werbeagenturen mit Sitz in Deutschland. - 125 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die Bedeutung von Marken ist in den letzten 50 Jahren konstant gewachsen. Marken erfüllen soziale Funktionen für die Käufer und führen so oft erst zur Kaufentscheidung. Die Erfolgsgeschichte einer Marke hängt von der konstanten, strategischen Führung ab. Werbeagenturen haben dieses wichtige Segment des Marketings für sich erkannt und entwickeln Kommunikation auf Grundlage dieser markenstrategischen Überlegungen, die Effektivität versprechen. Die strategische Aufstellung der Marke ist die Positionierung und findet sich in allem wieder, was die Marke betrifft: Preis, Qualität, Produktvielfalt, Kommunikation, etc. kommunizieren die Positionierung. Wenn Werbeagenturen ihren Kunden aufwendige Positionierungsbeschreibungen verkaufen, stellt sich die Frage, - 1.) ob Werbeagenturen sich selber ein bewusstes Image geben - 2.) wenn, welches Image sie sich geben und - 3.) wie professionell sie dabei vorgehen. - Diesen Fragen soll sich in der vorliegenden Arbeit genähert werden. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung von Werbeagenturen auf deren Websites. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden sind die regulären Leistungen einer Werbeagentur stark durch Kunden beeinflusst, und erschweren Rückschlüsse auf die Agenturfähigkeiten. Eine bessere Informationsquelle sind die Aussagenkonzepte in den Selbstdarstellungen, da die Agenturen in diesen für sich selber arbeiten. Somit sind Website und Positionierung einer Werbeagentur eine Arbeitsprobe und wurde deswegen als Untersuchungsmedium gewählt. Die inhaltlichen Merkmale der Selbstdarstellung werden mit einer Inhaltsanalyse erhoben und dann sowohl in Beziehung zueinander, als auch in Beziehung zu formalen Merkmalen gesetzt, die ebenfalls in einer Inhaltsanalyse erhoben werden. Durch die verschiedenen Kombinationen soll eine Aussage zu der Professionalität der Selbstdarstellung möglich werden ob die Websites dazu beitragen, neue Kunden zu gewinnen, alte Kunden zu halten und wie konsistent die Selbstdarstellungen in sich sind. Weiterhin wird analysiert, wie differenziert sich die Agenturen gegenüber ihren Konkurrenten aufstellen. Es werden Aspekte der Markenführung und des Marketing eingebracht sowie Aspekte, die aus der Empirie hervorgegangen sind. Am Ende der Arbeit werden Gründe andiskutiert, die versuchen wollen, das Verhalten der Agenturen zu erklären und Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen zu liefern.



Brandt, Danilo;
Die Anwendung der Grundversorgung auf Onlineauftritte öffentlich-rechtlicher Fernsehsender : eine inhaltsanalytische Untersuchung. - 126 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Das globale Phänomen des Internets und dessen ständig steigende Verbreitung, Akzeptanz und Nutzung weist endgültig auf den Übergang von der Industriegesellschaft des 20. Jahrhunderts zur Informations- und Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts hin. Das Internet, eigentlich der Internetdienst World Wide Web, hat sich dabei innerhalb der Gesellschaft zum dritten großen Massenmedium neben Rundfunk und Presse etabliert. Wie sieht es jedoch in diesem Online-Mediensektor mit der Gewährleistung des Art. 5 GG aus? Die vorliegende Arbeit zeigt, dass die in diesem Artikel beschriebene Freiheit für jeden Bürger bedeutet, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei äußern und verbreiten zu können und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert unterrichten zu können. Der traditionelle Rundfunk ist eine Möglichkeit, diese Freiheiten wahrzunehmen. Im Besonderen soll er dabei ein inhaltlich umfassendes Programm anbieten, welches die notwendige inhaltliche Vielfalt und Ausgewogenheit für die öffentliche Meinungsbildung offeriert. Das Bundesverfassungsgericht diagnostizierte allerdings diesbezüglich inhaltliche Defizite des privaten Rundfunks und formulierte daher den Grundversorgungsauftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dieser und die geschaffene Bestands- und Entwicklungsgarantie sollen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Erstellung eines inhaltlich umfassenden Programms ermöglichen. Im Online-Bereich gibt es derzeit keine verfassungsrechtlichen Vorgaben, die ähnliche Ziele verfolgen. Die Arbeit untersucht daher, ob die festgestellte Sondersituation des Rundfunks auch in diesem neuen Medium vorzufinden war und dementsprechend ebenso verfassungsrechtliche Maßnahmen zur Sicherung der freien und unabhängigen Meinungsbildung vorgenommen werden müssten. Insbesondere der Aspekt der Grundversorgung und dessen mögliche Anwendung im Onlinebereich war Anliegen der Forschung. Zum einen die theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Grundversorgung und als folgender zentraler Teil der Arbeit, der inhaltsanalytische Vergleich eines privaten und eines öffentlich-rechtlichen Online-Auftritts, sollten die mögliche inhaltliche Erfüllung und die grundsätzliche Anwendbarkeit der Grundversorgung im WWW detailliert klären. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass auch die Online-Auftritte der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten zum Begriff des Rundfunks gezählt werden können und daher auch die Grundversorgung Anwendung finden könnte. Die dann im Folgenden aufgeführten Überlegungen zur Ausweitung der Grundversorgung sind von der inhaltsanalytischen Untersuchung bekräftigt worden. So zeigten sich zwischen dem privaten und dem öffentlich-rechtlichen Online-Angebot erhebliche Differenzen und Defizite hinsichtlich redaktioneller Gestaltung und der inhaltlichen Schwerpunktlegung des Gesamtangebots. Die für den herkömmlichen Rundfunk konstatierten Mängel der privaten Anbieter konnten also auch für den Online-Bereich festgestellt werden. Der Bedarf an einer aktuellen Auseinandersetzung mit der Thematik seitens der Rechtssprechung bzw. Gesetzgebung ist also eindeutig nachgewiesen worden. Das Ergebnis der vorliegenden Arbeit ist es nun, diesbezüglich Aspekte und Denkanstöße geliefert zu haben, die, ergänzt durch eine erstmalige inhaltsanalytische Untersuchung des Forschungsgebietes, als Grundlage einer medienpolitischen Diskussion verwendet werden können, welche zukünftig ohne Frage notwendig sein wird.



Grosch, Kerstin;
Die Öffentlichkeitsarbeit von Nonprofit-Organisationen am Beispiel von Theatern. - 146 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Öffentliche Theater sind, unter anderem aufgrund ihres gesetzlich festgeschriebenen Auftrages der Kulturvermittlung, als bedeutsame Faktoren des deutschen Kulturlebens zu betrachten. Allerdings stehen sie heutzutage vielfältigen gesellschaftlichen Anforderungen gegenüber. Um diesen zu begegnen, ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit der Theater unabdingbar. Das Erkenntnisinteresse der Arbeit richtet sich daher darauf, welchen organisationsinternen Stellenwert die Öffentlichkeitsarbeit öffentlicher Theater besitzt und welche Aufgaben diese für die Theater erfüllt. Öffentliche Theater werden hierbei als Nonprofit-Organisationen begriffen, weil dieses Verständnis es ermöglicht, Theater als Organisationen mit einem inhaltlichen, gemeinnützigen Zweck zu begreifen und sie darüber von gewinnorientierten Wirtschaftseinheiten zu unterscheiden. Öffentlichkeitsarbeit wird im Rahmen der Untersuchung als Organisationsfunktion verstanden, die Austauschprozesse und Beziehungen zwischen Organisationen und den Bezugsgruppen in ihrem Umfeld gestaltet und Kontrolliert. Aufgrund des dualen Erkenntnisinteresses der Arbeit wird als theoretische Grundlage auf die Strukturationstheorie von Giddens zurückgegriffen, die es ermöglicht, die Organisation und das Handeln von Öffentlichkeitsarbeit integrativ zu betrachten. Auf ihrer Basis wird ein Untersuchungsschema erarbeitet, das den Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit über deren formal-strukturelle Organisation und die ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen auf Ebene der Funktionseinheit und der Akteure ermittelt. Die Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit werden als deren Funktionen und Leistungen verstanden, die sie für die Theater erbringt. Im Rahmen der Untersuchung wurden 13 öffentliche Bayerische Theater mit eigener Produktion und Spielstätte untersucht. Die dortigen Funktionsträger der Öffentlichkeitsarbeit wurden mittels leitfadengestützter Interviews zu den beschriebenen Aspekten befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit im Kontext der Theaterorganisationen differenziert zu betrachten ist. Aus formal-struktureller Sicht kann der Öffentlichkeitsarbeit ein an nahezu allen Theatern hoher Stellenwert eingeräumt werden. Die allokativen Ressourcen sind hingegen als eher beschränkt zu betrachten, wobei hier ein hoher Einfluss der organisatorische Rahmenbedingungen der Theater vermutet werden kann. Die autoritativen Ressourcen sind hingegen stark interaktionsabhängig und nicht durch organisatorische Rahmenbedingungen zu erklären. Im Hinblick auf ihre Funktionen und Leistungen konnte ermittelt werden, dass die Öffentlichkeitsarbeit öffentlicher Theater eine Legitimationsfunktion erfüllt. Ihre Möglichkeiten der Bildung eines Theaterimages sind hingegen nur begrenzt. Die Zielgruppenkommunikation der Theater ist stark durch die teilweise sehr differenzierte Kommunikation mit den Massenmedien geprägt, die interne Kommunikation muss hingegen als eher defizitär betrachtet werden. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass sich die Verwendung der Strukturationstheorie als Theoriegrundlage, sowie die methodische Konzeption als explorative, offene Untersuchung bewährt haben.



http://www.gbv.de/dms/ilmenau/abs/524021066grosc.txt
Klier, Stanley;
Eignung von Sportarten für Fernsehberichterstattung im Vergleich. - 150 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2006

Zentraler Untersuchungsgegenstand ist der potentielle Programminhalt Sport. Es wird untersucht, inwiefern Sport im Allgemeinen und davon ausgehend einzelne Sportarten im Besonderen, durch die Erfüllung der erarbeiteten Kriterien und Faktoren über das "Potential zur Eignung für Fernsehberichterstattung" verfügen. Neben dem Vergleich einzelner Sportarten, wird auch der Bezug zu anderen möglichen Programminhalten, wie beispielsweise Unterhaltungsshows oder Spielfilmen hergestellt. Davon ausgehend wird untersucht, welche Faktoren sich für Sport als Programminhalt ableiten lassen. Dabei werden wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Programminhalte bzw. Genres herausgearbeitet und zu übergeordneten Entwicklungen und Trends in den Bereichen Fernsehen, Journalismus, Unterhaltung, Freizeitgestaltung und weiteren möglichen Einflussgrößen in Verbindung gesetzt. Sport ist Spiel und damit eine Sonderform. Deshalb müssen alle wissenschaftlichen Konstrukte auch vor diesem Hintergrund betrachtet werden. Aber Sport ist im Gegensatz zu vielen anderen Formaten wie z.B. Spielfilmen auch sehr real. - Die Faktoren denen ein Einfluss auf die "Eignung der Sportarten für Fernsehberichterstattung" zugesprochen wird, lassen sich aus folgenden fünf Bereichen herleiten: a)Sport, Sportarten und Gesellschaft, b)Mediensport - Vermittelte Inhalte, c)Rezipienten, d)Medienproduktion (inkl. Medienökonomie) und e)Sportwissenschaft. Ein wesentlicher Beitrag dieser Arbeit zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn liegt in der Herleitung der Faktoren. Die theoriegeleitete Herleitung umfasst einen kurzen Überblick zum aktuellen Forschungsstand und zentralen Entwicklungslinien aus diesen fünf Bereichen. Dabei geht es neben der Dreiecksbeziehung zwischen Sport, Medien und Wirtschaft stets auch um zentrale Theorien bzw. Theorie-Bausteine, von denen ein Beitrag zur Klärung der Forschungsfrage zu erwarten ist. Dazu zählen an vorderster Stelle: Nachrichtenwerttheorie, Uses and Gratifications, Mood Management, Gatekeeper-Ansatz, Agenda Setting und Cultural Studies. - Der deshalb überwiegend qualitativ-hermeneutischen Prozess der "Verortung und Herleitung der Faktoren", ergibt eine Aufteilung in drei Gruppen von Faktoren. "Interesse und Relevanz" sowie "Informations- und Unterhaltungswert" sind die Faktoren der ersten Ordnung. Sie können als übergeordneten Faktoren gelten, denen alle weiteren Faktoren nachgelagert sind. Die Faktoren der zweiten Ordnung sind von zentraler Bedeutung und erfüllen eine Doppelfunktion. Sie dienen zum einen als Einzelfaktoren für die konkrete Bewertung der Sportarten. Zum anderen wirken sie auch im Zusammenspiel mit nahezu sämtlichen Faktoren der dritten Ordnung und werden dort permanent als "globale" Faktoren berücksichtigt. Die über 20 Faktoren der dritten Ordnung stellen die Basis für die Bewertung und den anschließenden Vergleich der Sportarten dar. Für die Codierung wurde der Untersuchungsgegenstand "Sportart" in acht Untersuchungsdimensionen unterteilt. Dies sind: Wettkampfhandlung, Wettkampfbeteiligte, Wettkampfentscheidung, Wettkampfutensilien, Wettkampfregeln, Wettkampfstätte, Wettkampfereignis und -organisation sowie das Wettkampfumfeld. - Die Bewertung der Sportarten zeigt, dass die Ausprägung der einzelnen Faktoren von Sportart zu Sportart mitunter sehr stark variiert. Hinzu kommt, dass zwischen den Faktoren unterschiedlich starke Interdependenzen bestehen. Die Faktoren durchdringen sich zum Großteil und können sich gegenseitig stärken oder schwächen. Die Wirkung der Faktoren ist zudem nicht linear. Ab einem kritischen Wert kann sich die Wirkung eines Faktors ins Gegenteil verkehren. So sind beispielsweise die Erfolgsaussichten bzw. der Erfolg deutscher Athleten ein wesentlicher Faktor für die Steigerung des Medienpotentials. Wenn dieser Faktor jedoch so stark ausgeprägt ist, dass bereits vor jedem Wettkampf feststeht, das "unser" Athlet gewinnt, so stellt das eine enorme Schwächung eines andern zentralen Faktors dar, dem der "Spannung und Dramatik". Beides ginge verloren und würde eine Verringerung des Medienpotentials bedeuten. - Das Medienpotential der Sportarten lässt sich nur aus dem Zusammenspiel der Faktoren heraus erklären. Die Betrachtung einzelner Faktoren ist nahezu ohne Aussagekraft. Die Qualität, das Ausmaß und die Kombination der Faktoren sind letztlich für die Bestimmung des Medienpotentials von Sportarten und damit für deren "Eignung für Fernsehberichterstattung" und die Vergleichbarkeit entscheidend. Der Vergleich der Sportarten macht deutlich, dass sich die mediale Attraktivität der Fernsehsportarten Fußball, Formel 1, Tennis und Boxen auf Grund der Faktorenkonstellationen durchaus erklären lässt. Auch die Fernsehabstinenz von Schach und vielen anderen Sportarten, lässt sich mit Hilfe der Faktoren nachvollziehbar darstellen. Der Vergleich der Sportarten zeigt jedoch auch, dass es sich bei dem einmal ermittelten Medienpotential nicht um eine feststehende Größe handelt. Zyklische Medienkarrieren einzelner Sportarten verdeutlichen dies. Neben diesen zyklischen Unterschieden sind auch nationale und regionale Unterschiede im Medienpotential der Sportarten festzustellen. Auch diese Unterschiede können zum Teil mit Hilfe der Faktoren erklärt werden. - Als Ergebnis der Herleitung der Faktoren und des Vergleichs der Sportarten, lassen sich eine Vielzahl von Hypothesen aufstellen. Diese Hypothesen erster Ordnung beziehen sich auf die Bestimmung des Medienpotentials und das Zusammenspiel der Faktoren. Der Herleitung der Faktoren wiederum liegen Hypothesen zweiter Ordnung zugrunde. - Hypothesen erster Ordnung: a) Je größer das Medienpotential einer Sportart, desto größer ist auch deren Präsenz in der Medienrealität des Fernsehens. b) Je mehr Faktoren auf eine Sportart zutreffen, je größer ist deren Medienpotential. c) Je stärker die Ausprägung der einzelnen Faktoren je größer das Medienpotential der Sportart. d) Faktoren können das Fehlen anderer Faktoren kompensieren. e) Die einzelnen Faktoren wirken sich unterschiedlich stark auf das Medienpotential der Sportarten aus. - Abschließend noch ein Beispiel für Hypothesen zweiter Ordnung, hier für die Herleitung des Faktors "Negativität" aus dem Bereich Medienproduktion und dem theoretischen Konstrukt der Nachrichtenwerttheorie: a) Je größer das Potential einer Sportart zur Erfüllung von Tatbeständen die der Theorie der Nachrichtenfaktoren entsprechen, desto größer deren Medienpotential. b) Je mehr eine Sportart der Faktorendimension "Negativität" entspricht, je größer deren Medienpotential. c) Je größer die Wahrscheinlichkeit von Regelwidrigkeiten, desto größer das Medienpotential der Sportart. d) Je größer die zu befürchtenden Auswirkungen der Regelüberschreitung, desto größer das Medienpotential der Sportart. e) Je größer die Varianz der Regelüberschreitungen, desto größer das Medienpotential der Sportart.



Thiele, Cindy;
Der Irakkrieg 2003 im deutschen Fernsehen - eine quantitative Inhaltsanalyse der Berichterstattung am Beispiel von "RTL aktuell" und "tagesschau". - 193 S Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2006

Krieg als reales Geschehen ist Ursache der ihm vorausgegangenen Politik und ihrer ausführenden Militärs. Krieg als mediales Ereignis ist Sache der ihn beobachtenden Journalisten und ihrer Berichterstattung. Für die Medien ist der Krieg seit jeher ein herausragendes Ereignis, weil er reich an Nachrichtenfaktoren ist. Der Irakkrieg 2003 stand dabei ganz besonders im medialen, aber auch im kommunikationswissenschaftlichen Interesse. Die vorliegende Arbeit stellt eine quantitative Inhaltsanalyse vor, deren Erkenntnisinteresse es war, Muster und Inhalte der Kriegsberichterstattung im deutschen Fernsehen aufzudecken. Dazu wurden die Hauptnachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen ARD (tagesschau) und des Privatsenders RTL (RTL aktuell) im Zeitraum vom 04. März bis zum 09. April 2003 nach ausgewählten Fragestellungen inhaltsanalytisch untersucht. Die Ergebnisse konnte zeigen: Die Aufmerksamkeit, die die Nachrichten dem Krieg widmeten, unterlag starken Schwankungen. Während bei Kriegsausbruch die Sendungen beinahe monothematisch berichteten, ging das Interesse an der Berichterstattung nach Kriegsende rapide zurück. Zudem konnte nachgewiesen werden: Das Gros der Berichterstattung wurde von den Journalisten in den Heimatredaktionen geleistet, der schlussfolgernd in der Kriegs- und Krisenkommunikation eine erhöhte medienwissenschaftliche Beachtung geschenkt werden sollte. Die Bedeutung der Korrespondenten, die aus dem Kriegs- und Krisengebiet berichteten, war jedoch unumstritten enorm, gerade weil sie ein wichtiges Gegengewicht zur vorwiegend an militärischen Aspekten der Kriegsführung und Kriegsstrategie ausgerichteten Berichterstattung schafften, indem sie die Belange und die Folgen des Krieges für die betroffene Zivilbevölkerung erörterten. Die Berichte eingebetteter Reporter beschränkten sich überwiegend auf das Erläutern strategisch militärischer Vorgänge. Weiter wurde gezeigt: Die Möglichkeiten zur Visualisierung des Kriegsgeschehens wurden vor allem vom Privatsender wahrgenommen, der durchschnittlich sechsmal so viele Bilder sichtbarer Kampfhandlungen zeigte, wie die tagesschau. Dem Bildmaterial fremder, vor allem arabischer Sender kam auch in diesem Krieg eine enorme Bedeutung zu. Die Akteure, die im Originalton in der Berichterstattung zu Wort kamen, als auch die von den Journalisten genutzten Informationsquellen waren mehrheitlich politisch orientiert. Nicht zuletzt konnte den Journalisten ein vorsichtiger Umgang mit Informationsquellen bescheinigt werden.



Hauch, Stefan;
Der Verfassungsschutz im Internet : eine vergleichende Analyse der WWW-Auftritte deutscher Verfassungsschutzbehörden. - 131 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2006

Die sicherheitspolitische Kommunikation und insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit der Geheimdienste bewegen sich in einem Spannungsverhältnis der Gegensätze von Öffentlichkeit und Geheimhaltung. Im Laufe der Jahrzehnte seit der Gründung des Verfassungsschutzes 1950 erfolgte ein langsames Umdenken bezüglich der Strategien in der Öffentlichkeitsarbeit, weg von der Geheimniskrämerei und Verschwiegenheit hin zu mehr Aufklärung und Transparenz. Die positive Eigendarstellung zur Akzeptanzerhöhung und die Aufklärungsarbeit über Gefahren für die freiheitlich demokratische Grundordnung sind heute die Ziele der Öffentlichkeitsarbeit des Verfassungsschutzes. Dennoch sind die Möglichkeiten einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit eines Geheimdienstes noch längst nicht ausgeschöpft. Dies gilt im Besonderen für die Relevanz des Internets als strategisches und integrierendes Kommunikationsinstrument. - Da es noch keine dezidierte Untersuchung zu den Strukturen der Informationsarbeit des Verfassungsschutzes in Bezug auf seine Präsenz im WWW gibt, besitzt die vorliegende Studie einen explorativen Charakter. Die methodische Herangehensweise entspricht der inhaltsanalytischen Betrachtung von Webseiten. Der empirische Schwerpunkt liegt auf einer qualitativen Analyse im Rahmen einer Einzelfallorientierung. Als Untersuchungsgegenstand erfasst die Diplomarbeit die 17 Internetauftritte der deutschen Verfassungsschutzbehörden, um diese eingehend analytisch zu betrachten. Ziel der Forschungsarbeit ist es, Angebote, Inhalte und Gestaltung der ausgewählten Webseiten zu analysieren, um Effekte bzw. Charakteristika zu identifizieren, die in der Qualität, im Design und in der Attraktivität der Angebote sichtbar werden. - Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass den WWW-Auftritten der Verfassungsschutzbehörden ein beachtlicher Entwicklungsstand bezüglich des Professionalisierungsgrads zuerkannt werden kann. Die Webauftritte wirken dennoch oftmals als Ergänzung der gedruckten Publika, insbesondere der Jahresberichte, anstatt eigenständige und multimediale Informationsplattformen zu sein. - Auf der Basis eines analytischen Vergleichs der WWW-Auftritte schließt die Diplomarbeit mit konzeptionellen Überlegungen zu einer integrierten Kommunikations- und Produktionsstrategie der Internetkommunikation des Verfassungsschutzes.



Stenzel, Marco;
Wahlkampf zur Bundestagswahl 2005 - politische Wahlkampagnen in Ost- und Westdeutschland am Fallbeispiel sozialer Gerechtigkeit. - 114 S Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2006

Ausgangspunkt dieser Diplomarbeit bildet Frage, ob und in wie weit sich Parteien in Wahlkämpfen an den Wertevorstellungen der Wählerschaft orientieren. Zur Klärung dieser Frage wurde am Fallbeispiel sozialer Gerechtigkeit eine empirische Analyse durchgeführt. Es wurde untersucht, ob sich Parteien den noch immer herrschenden Gerechtigkeitsdifferenzen und verschiedenartig gelagerten Gerechtigkeitsvorstellungen zwischen Ost- und Westdeutschland anpassen. Parteien versuchen durch den Einsatz von Kampagnen ihre Wählerschaft zu mobilisieren und eine Stimmenmaximierung zu erreichen. Es geht um den Einsatz ideologisch beladener Kampagnen. - In der heutigen Zeit spielt das Internet eine entscheidende Rolle für den Wahlkampf. Es bietet neuartige Kommunikationsmöglichkeiten, sowie einen direkten Kontakt mit dem Bürger. Über das Internet lassen sich daher hervorragend politische Inhalte, Meinungen und Ideologien vermitteln. Darauf basierend erfolgte eine Untersuchung der im Internet veröffentlichten Pressemitteilungen von SPD Politikern. - Das Stichprobenverfahren wurde so gewählt, dass sich eine repräsentative Grundgesamtheit für Ost- und Westdeutschland ergeben hat. Als Analyseverfahren wurde die Methode der quantitativen Inhaltsanalyse eingesetzt. Ein für die Untersuchung passendes Kategorienschema wurde entwickelt, um die aus der Forschungsfrage generierten Hypothesen zu prüfen. Im Endergebnis kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass eine übermäßig starke Thematisierung sozialer Gerechtigkeit weder in Ost- noch in Westdeutschland vorliegt. Vielmehr ist eine gleichmäßige Thematisierungsstärke zu beobachten. Dieses Phänomen lässt sich höchstwahrscheinlich durch die straff organisierte und durchgeplante Kampagnenführung erklären bzw. durch den Fakt, dass eine übermäßig starke regionale Anpassung nicht sinnvoll erscheint, ja sogar kontraproduktiv sein kann. Das Thema sozialer Gerechtigkeit ist und bleibt trotz allem ein Hauptthema der SPD-Kampagnenführung im Bundestagswahlkampfes 2005.




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